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Sport: Der Neue für den Überblick

Kai-Uwe Meier ist jetzt Leitender Landestrainer aller brandenburgischen Leichtathleten, die nun im Luftschiffhafen ihre Landesmeister ermitteln

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Am diesem Wochenende muss Kai-Uwe Maier seine Augen in der Leichtathletikhalle des Potsdamer Luftschiffhafens erstmals praktisch überall haben. „Ich werde einen Blick auf die Leistungen alle brandenburgischen Sportler werfen“, sagt der 36-Jährige. Dort, wo er einst selbst trainierte und um die Wette sprintete, werden am heutigen Samstag und morgigen Sonntag Erwachsene und Jugendliche bei den Berlin-Brandenburgischen Hallen-Landesmeisterschaften um Meriten kämpfen. „Einige U 18- und U 20-Jugendliche können dabei noch die Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften erfüllen. Für die U 16 sind diese Titelkämpfe der Saisonhöhepunkt in der Halle, weil es für sie noch keine Deutschen Meisterschaften gibt. Und für die Top-Sportler sind die Starts an diesem Wochenende vor allem ein wichtiger Testwettkampf“, erklärt Meier.

Seit 1. November vergangenen Jahres ist Kai-Uwe Meier neuer Leitender Landestrainer aller brandenburgischen Leichtathleten und zugleich Cheftrainer der SC-Potsdam-Leichtathleten, nachdem sein Vorgänger Axel Richter in Rente ging. „Hier in Brandenburg haben wir ein ausgezeichnetes System. Die Leichtathletik ist sehr gut strukturiert – bis zur sechsten Klasse werden die Sportler in den Landesstützpunkten trainiert, dann wechseln die besten an die Sportschulen nach Potsdam und Cottbus, und laut Regionalkonzept unseres Verbandes kommen die größten Talente aus Cottbus nach der zehnten Klasse ebenfalls nach Potsdam“, erläutert Meier. Derzeit wird an der Fortschreibung dieses Regionalkonzepts für die nächsten vier Jahre ab 2013 – also für den nächsten Olympia-Zyklus – gearbeitet.

Kai-Uwe Meier ist selbst ein Kind dieses Fördersystems. Bereits als Viertklässler fuhr er mehrmals pro Woche nachmittags vom heimatlichen Mildenberg mit dem Bus zum Leichtathletik-Training nach Zehdenick, ehe er 1989 an die Potsdamer Sportschule kam. „Bis 1995 habe ich bei Frank Möller trainiert“, erzählt der Schwarzschopf, der in der Jugend seine noch heute gültige Bestzeit von 10,89 Sekunden über 100 Meter lief. Als Zwölftklässler betreute er neben seinem eigenen Training bereits eine Gruppe elf- und zwölfjähriger Schüler. „Als ich dann mein Sportstudium in Potsdam aufgenommen hatte, wurde diese Dreifach- Belastung zu groß“, erinnert sich Meier. „Und da ich wusste, dass ich nicht Olympiasieger werden kann, hörte ich mit dem eigenen Sport auf und kümmerte mich lieber stärker um meine Schützlinge.“

Nach dem Studium arbeitete Meier von 2001 bis 2007 beim SC Potsdam, ehe er eine Tätigkeit in der Geschäftsstelle des Berliner Leichtathletik-Landesverbandes aufnahm. „Dort habe ich alles gemacht, was bei der Verbandsarbeit anfällt, und nebenbei habe ich hier in Potsdam zweimal in der Woche in meiner Freizeit den Trainern Doreen Lehnigk und Toralf Neumann bei ihrer Arbeit geholfen.“ So hatte er weiterhin einen kurzen Draht in den Luftschiffhafen, und als ein Nachfolger für Axel Richter gesucht wurde, bewarb er sich. „Ich kenne mich hier aus und habe ein sehr angenehmes Arbeitsklima mit Trainern, die sich wirklich engagieren und fachlich kompetent sind“, erzählt er.

Ebenso wie am Schreibtisch ist Meier täglich beim Training zu erleben, denn mit Oliver Fröbel, Tobias Hübener und Lennart Hischer betreut er auch selbst junge Läufer des SC Potsdam; außerdem kümmert er sich mit um Stabhochspringer Carlo Paech vom SV electronic Hohen Neuendorf. Vom Läufer-Trio wird jetzt krankheitsbedingt allerdings nur Oliver Fröbel sprinten. Was es Kai-Uwe Meier sicher erleichtert, bei den Titelkämpfen den Überblick über alle Wettkämpfe zu haben.

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