Sport: Der neue Klassiker
In der Frauen-Bundesliga empfängt Turbine Potsdam den noch ungeschlagenen FC Bayern München
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„Vor solchen Spielen kribbelt es immer ganz besonders“, meint Anna-Felicitas Sarholz. Für die Torhüterin des 1. FFC Turbine Potsdam geht es am morgigen Sonntag mit ihrer Mannschaft gegen ein weiteres Bundesliga-Topteam. Nach der Niederlage in Wolfsburg vom vergangenen Wochenende wollen die Turbinen nun gegen den FC Bayern München punkten (14 Uhr).
„Das müssen wir auch, um weiter oben dranzubleiben“, meint Sarholz. Mit zwei Punkten Rückstand auf den VfL Wolfsburg mussten die Turbinen in der vergangenen Woche die Tabellenführung hergeben. Die Frauenmannschaft des FC Bayern München reist hingegen ohne bisherige Niederlage an die Havel.
„Bayern hat sich in den letzten Jahren fantastisch entwickelt, die können dich schneller ärgern, als du gucken kannst“, meint die 22-jährige Sarholz, denen die Spiele gegen die Münchenerinnen aus der vergangenen Saison noch gut in Erinnerung geblieben sind. Einen knappen 2:1-Sieg und ein 1:1-Unentschieden konnte Turbine dort gegen das Team aus Süddeutschland verbuchen. „Wir haben uns in der Vergangenheit gegen die immer schwergetan, denn das ist eine sehr junge Mannschaft mit viel Potenzial.“ Das Team von Bayern-Trainer Thomas Wörle zeichne sich vor allem durch eine gesunde Mischung von Jugend und Erfahrung aus und sei vor allem im Mittelfeld und in der Abwehr stark besetzt, meint Turbine-Trainer Bernd Schröder. Mit Melanie Behringer haben die Münchenerinnen eine gestandene Nationalspielerin in ihren Reihen. Mit bisher nur zwei Gegentoren, vier Siegen und hart erkämpften Unentschieden gegen die Teams vom 1. FFC Frankfurt und VfL Wolfsburg haben sich die Münchenerinnen den Respekt des Potsdamer Trainers schon gesichert. „Momentan ist Bayern wahrscheinlich das stärkste Team der Liga“, meint Schröder. Deswegen schätzt er das bevorstehende Duell als eines der schwierigsten der Saison ein.
Nach einem Hin und Her auf der Torhüterposition hat sich Anna Sarholz in der laufenden Saison als Nummer eins im Team von Bernd Schröder herauskristallisiert. Kam sie in der Saison 2013/2014 gerade einmal auf sieben Einsätze im Bundesligateam, hütet sie seit Beginn dieser Spielzeit das Tor der Potsdamerinnen. „Ich bin einfach froh, dass ich mir das Vertrauen wieder erarbeiten konnte“, so die 1,80 Meter große Torfrau. Neben Spielen gegen Frankfurt und Wolfsburg gehört auch das Duell gegen Bayern für Sarholz mittlerweile zu den Klassikern in der Liga.
Gerade deshalb will sie wieder alles dafür tun, ihrer Mannschaft ein sicherer Rückhalt zu sein. Dafür sei es wichtig, einen guten Mittelweg zwischen der Anspannung und Ruhe im Spiel zu bewahren, besonders als Torfrau. Aber ein bisschen Kribbeln, das müsse schon sein, meint Anna Sarholz. Gerade vor einem Spiel gegen Bayern.
Chantal Willers
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