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Hollywood an der Glienicker Brücke: Der Ostcharme ist weg

Die Südkolonnade der Glienicker Brücke ist rekonstruiert. Hollywood-Regisseur Steven Spielberg soll nicht begeistert davon sein

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Die Südkolonnade der Glienicker Brücke sieht wieder aus wie neu. Als Drehort für einen finsteren, im Kalten Krieg angesiedelten Thriller ist der Standort nun weniger gut geeignet. Steven Spielberg will hier demnächst die Kernszenen für „St. James Place“ drehen, es geht um den ersten Agentenaustausch auf der „Brücke der Einheit“. Regelmäßig hatten sich seine Locationscouts in den vergangenen Monaten bei den Bauleuten erkundigt, ob die Rekonstruktion des baufälligen Säulengangs rechtzeitig fertig wird und die Baugerüste den Drehablauf nicht gefährden.

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Die Crew ist schon hier und bis Anfang Dezember sollen alle Filmszenen an deutschen Originalschauplätzen abgedreht sein. Tom Hanks kann man kaum warten lassen. Die Rekonstruktionsarbeiten sind gestern zwar rechtzeitig abgeschlossen geworden. Die gereinigten und mit Kupferschlacke geschliffenen Sandsteinsäulen strahlen aber bis auf ein paar Stockflecken frischfröhlich, als wären sie neu aufgestellt worden. Vom verwitterten Ostcharme ist nichts mehr zu spüren, die Locationscouts sollen sich enttäuscht geäußert haben.

„Allen kann man es eben nicht recht machen“, kommentierte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern bei einem Vor-Ort-Termin. Dass Spielberg hier drehen will, habe man erst kurz vor dem Baustart erfahren. Immerhin hätte der Regisseur noch die Möglichkeit, auf der anderen Straßenseite zu drehen, die Rekonstruktion der Nordkolonnade steht aus. Dringend angezeigt ist sie auch dort.

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