Landeshauptstadt: Der Schlüssel für den Sternenhimmel Babelsberger Pfarrerin stellte sich Gemeinde vor
Babelsberg - Ein Sternenhimmel hat es Sabine Müller-Becker ganz besonders angetan. Mit ehrlicher Begeisterung erzählte die neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Babelsberg über das Deckengemälde am Seiteneingang des Babelsberger Pfarrhauses.
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Babelsberg - Ein Sternenhimmel hat es Sabine Müller-Becker ganz besonders angetan. Mit ehrlicher Begeisterung erzählte die neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Babelsberg über das Deckengemälde am Seiteneingang des Babelsberger Pfarrhauses. Seit Anfang November wohnt die 44-Jährige mit ihrer Familie, Mann Per Becker ist Heilpraktiker, die 18-jährige Tochter Hanna steht kurz vor dem Abitur – dort; unweit ihrer neuen Wirkungsstätte, der Babelsberger Friedrichskirche. Gestern stellte sich die Nachfolgerin des langjährigen Babelsberger Geistlichen Stephan Flade der Gemeinde offiziell in einem Einführungsgottesdienst in der Friedrichskirche vor.
Eine Verbindung zu Potsdam habe bereits geherrscht, sagte Müller-Becker mit einem Lachen. Schließlich sei sie im Oderbruch aufgewachsen, jenem Sumpfgebiet, was der Potsdamer Herrscher Friedrich II. trockenlegen ließ. Nach einer Handwerkerlehre, studierte sie Theologie an der Berliner Humboldt-Universität. Zehn Jahre arbeitete sie in den Gemeinden Himmelpfort, Bredereiche und Zootzen im Landkreis Oberhavel als Pfarrerin. „Jetzt war es an der Zeit nach der einsamen Landarbeit mehr Gemeinsamkeit zu erleben.“
Das dürfte in der mitgliederstärksten Gemeinde Potsdams kein Problem sein, über 4000 Evangelikale sind in Babelsberg verzeichnet. „Die Größe der Gemeinde spielte bei meiner Bewerbung aber keine Rolle“, gab Müller-Becker zu. Viel mehr war das kleinstädtische Flair, das Kiez-Ambiente des Potsdamer Stadtteils, ausschlaggebend. „Außerdem habe ich bislang noch nie soviel engagierte Gemeindemitglieder, soviel Ehrenamt erlebt“, gab die blonde Pfarrerin zu. Diese Arbeit weiter zu unterstützen und stärker miteinander zu vernetzen, habe sie sich zur Aufgabe gemacht. „Außerdem will ich Neu- und Altbabelsberger stärker zueinander führen.“ Babelsberg ist einer der Potsdamer Stadtteile, die eine besonders hohe Zuzugsquote haben.
Über zehn Jahre läuft ihr Vertrag als Babelsberger Pfarrerin nun. Beim Einführungsgottesdienst am Sonntagnachmittag sparte weder der Gemeindekirchenrat – der am Sonntag mit dem Babelsberger Autohändler Lutz Thonke einen neuen Kirchen-Ältesten begrüßte – noch Gäste aus der badischen Partnerkirchgemeinde Langensteinbach mit Glückwünschen, Geschenken und guten Worten. Auch die Babelsberger Katholiken von der St. Antonius-Gemeinde übersandten „nachbarschaftliche und ökumenische Grüße“. Das wohl schönste Begrüßungsgeschenk für die neue Pfarrerin kam jedoch vom Gemeindekirchenrat selbst: Sabine Müller-Becker erhielt den lang gesuchten Schlüssel für die Seitentür am Pfarrhaus, über der der von ihr so bewunderte Sternenhimmel prangt. Kay Grimmer
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