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Auch im Einer stark. Die Potsdamer Kanutin Katrin Wagner-Augustin will am Ort ihrer ersten internationalen Triumphe jetzt weiteres WM-Edelmetall im Soloboot und im Viererkajak erkämpfem.

© dpa

Von Torsten Teichert: Der Star der Branche

Katrin Wagner-Augustin aus Potsdam will in Dartmouth, wo vor zwölf Jahren ihre Weltkarriere begann, nun weitere WM-Medaillen

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Sie ist bereits wieder auf dem besten Weg zu Weltmeisterschafts-Medaillen. Beim gegenwärtigen Weltchampionat der Rennkanuten im kanadischen Dartmouth gewann Katrin Wagner-Augustin vom KC Potsdam über 500 Meter ihre Vorläufe im Einer- und mit dem Viererkajak. Schon als 19-jähriges Mädel paddelte sie vor zwölf Jahren an gleicher Stätte auf dem Lake Banook bei ihrem WM-Debüt zu Doppel-Gold, stand von da an aber trotzdem viele Jahre im Schatten der Brandenburgerin Birgit Fischer. Beim erneuten Championat in Dartmouth ist Katrin Wagner-Augustin als weltweit erfolgreichste aktive Kanutin jetzt längst der Star der Branche.

Die viermalige Olympiasiegerin startet bis Sonntag in vier Wettbewerben, möchte ihre Bilanz von sieben WM-Titeln noch verbessern. „Natürlich will ich versuchen, ganz nach vorn zu fahren“, sagte die Potsdamerin und sieht selbst im Einerkajak als Königsdisziplin gute Chancen: „Da habe ich einen Leistungssprung gemacht.“

Unabhängig von der tollen Form würde Katrin Wagner-Augustin „gern mal ein Jahr Pause machen, um ein paar Wehwehchen auszukurieren“. 2012 sei auf jeden Fall ein Thema. Am liebsten würde sich die 31-Jährige, mit dem früheren Kanuten Lars Augustin verheiratet, vor den nächsten Sommerspielen in London noch ihren Kinderwunsch erfüllen. Dafür wird die Zeit freilich langsam knapp.

In Kanada startet Wagner-Augustin über 500 m als Solistin und im Viererkajak mit Carolin Leonhardt (Mannheim), Nicole Reinhardt (Lampertheim) und WM-Neuling Tina Dietze (Leipzig). Im Sprint tritt sie ebenfalls im Vierer sowie in der Staffel an. „Der Vierer läuft gut, im Einer bin ich fit“, signalisiert sie.

Ihrer Ausnahmestellung im deutschen Team ist sich die Potsdamerin bewusst. „Ich habe mir den Ansturm der Jungen stärker vorgestellt, da haben uns die Trainer zu viel Angst gemacht“, sagte sie. Die nationale Vorherrschaft wird sie unter normalen Umständen bis London wohl auch kaum abgeben müssen.

Die Sportsoldatin, die vor anderthalb Monaten bei der Heim-EM in Brandenburg ihre EM-Titel Nummer neun und zehn gewann, denkt aber auch schon weiter als 2012 und bastelt nebenbei an ihrer Trainerausbildung. Die gelernte Arzthelferin hatte sich in den letzten Jahren „aus Spaß“ auch mit einem Fernstudium als Innenarchitektin beschäftigt, will nach der aktiven Karriere aber am liebsten als Trainerin im Spitzenbereich einsteigen.

Torsten Teichert

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