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Homepage: Der Stern als Experimentierfeld

FHP-Studierende mit Ideen zum „Campus am Stern“

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FHP-Studierende mit Ideen zum „Campus am Stern“ „Die sozialistischen Rhythmen aufbrechen“ wollen die Fachhochschulstudenten Ramon Alvarez und Laura Perez Calvete. Ort des Aufbruchs ist der Campus am Stern, den Einheimischen besser bekannt als Schulstandorte des Typs „Erfurt“. Das Aufbrechen nehmen die kommenden Architekten wörtlich und zeigen ein Modell, auf dem sich der Boden spaltenweit öffnet wie bei einem Erdbeben. Aus den Spalten wachsen Gebäude wie Kristalle, in denen sich profane Nutzungen verbergen: Mensa, Bibliothek, Aula. Zu sehen ist das Ramon-Laura-Modell neben vielen anderen Arbeiten in einer Ausstellung hinter den großen Schaufenstern der Fachhochschule Potsdam (FHP) an der Friedrich-Ebert-Straße. Unter dem Schirm einer „Interessengruppe Campus am Stern“ entstanden die Entwürfe, welche die nachgewiesenen Defizite der beiden „H-Schulen vom Typ Erfurt“ beseitigen wollen. Die jungen Architekten wollen sie kommunikationsfreundlicher machen, Nischen schaffen oder wenigstens einen Haupteingang. Aber wer sich als Architekt über den Stern Gedanken macht, kann nicht bei den beiden Schulen stehen bleiben, er sieht das Ganze. So geht es auch den Studierenden. Sie sehen, dass das neu gebaute Sterncenter schon wieder Defizite hat und dass auch dieses Center wieder nur für Autofahrer gebaut ist. Umstürzlerische Studenten wie Björn Schmidt und Marina Oszic-Basic, die zudem noch die Natur lieben und von deren Verbindung zur Architektur schwärmen, kommen dabei auf die schärfsten Gedanken. Sie wollen die Nuthestraße aufständern oder quer in ein Gebäude integrieren, in dem außer Parken und Verkehr auch Kultur und Spaß stattfinden. Ein Mammut-Projekt. Oberbürgermeister Jann Jakobs möchte gern, dass die Campus-Ideen keine „Kopfgeburt“ bleiben, sondern sich in praktische Politik umsetzen. Doch eines lässt sich schon jetzt sagen: Um die sozialistischen Rhythmen im Sinne von Ramon-Laura aufzubrechen, fehlt gewiss das Geld. Und so wird das „Stück Wirklichkeit“, das der Oberbürgermeister ankündigt oder zumindest einräumt, wesentlich bescheidener aussehen. An Entwürfen hierfür fehlt es nicht, an schlichten Umbauplänen, bei denen neue Klötze zu alten Klötzen gesetzt werden. Sie spiegeln einen „Respekt vor der existierenden Situation“ wider, der auch zum erklärten Programm einiger Arbeiten gehört: eine zentrale neue Mensa nebst Hörsaal oder Aula und Bibliothek. So können sich die hier ansässigen Wohnungsunternehmen und die Stadtverwaltung aus dem Ideenfundus bedienen – je nach Geschmack und vor allem je nach Kassenlage. Günter Schenke

Günter Schenke

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