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Landeshauptstadt: Der Tod als Erzähler
Der Brite Brian Percival will Jugendbuch-Bestseller „Die Bücherdiebin“ in Babelsberg verfilmen
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Studio Babelsberg bereitet sich auf ein neues Filmprojekt vor: Nach PNN-Informationen will der britische Regisseur und Emmy-Preisträger Brian Percival den Roman „Die Bücherdiebin“ in den Traditionsstudios verfilmen. Die Romanvorlage aus der Feder des australischen Schriftstellers Markus Zusak aus dem Jahr 2005 dreht sich um die neunjährige Liesel, in deren Pflegefamilie während der Zeit des Zweiten Weltkriegs ein jüdischer Faustkämpfer versteckt wird und die Bücher vor der Verbrennung durch die Nazis rettet – erzählt wird die Geschichte vom Tod persönlich. Drehbuchautor Michael Petroni („Die Chroniken von Narnia“) adaptierte das mehrfach ausgezeichnete Werk für die Kinoleinwand, Produzenten des Films sind Karen Rosenfelt („Twilight“) und Redmond Morris. Letzterer hat bereits für „Der Vorleser“ in Babelsberg gearbeitet.
Eine offizielle Bestätigung für das neue Projekt gab es beim Studio am Mittwoch auf PNN-Anfrage allerdings noch nicht. Als Dienstleister für die großen US-Studios ist man in Babelsberg stets auf größte Diskretion bedacht. Hinter der englischsprachigen Verfilmung der „Buchdiebin“ steckt die US-amerikanische Fox 2000, die aktuell mit dem 3-D-Abenteuer „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ auf Oscar-Kurs ist.
Details zur Besetzung des Films sind noch nicht bekannt. Nach PNN-Informationen laufen die Vorbereitungen für den Drehstart in der Medienstadt aber bereits, noch vor dem Frühjahr soll die erste Klappe fallen. Für Percival ist es das Kinodebüt: Bislang machte er sich unter anderem als Regisseur der hochgelobten britischen Fernsehserie „Downtown Abbey“ einen Namen. Für seine Arbeit an dem Kostümdrama, für das er bislang sieben Folgen drehte, erhielt er 2011 den Fernseh-Preis „Emmy“.
„Die Bücherdiebin“ – im Original „The Book Thief“ – war vor allem in den USA enorm erfolgreich: Das Buch, das sowohl in einer Jugend- als auch in einer Erwachsenenausgabe erschien, stand mehr als 230 Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times.
Für Studio Babelsberg wäre es in diesem Jahr schon das zweite Projekt, das in der Zeit des Nationalsozialismus handelt: Wie berichtet bereitet auch Hollywood-Star George Clooney derzeit seine neue Regiearbeit in Potsdam vor. In „The Monuments Men“ will er die Geschichte einer Gruppe von Kunstexperten auf die Leinwand bringen, die während des Zweiten Weltkrieges versuchten, Kunstschätze vor der Zerstörung durch Nazis in Sicherheit zu bringen. Das Schauspieler-Aufgebot ist hochkarätig: Nach US-Medienberichten sollen Cate Blanchett („Aviator“), Bond-Darsteller Daniel Craig, Bill Murray („Lost in Translation“), Matt Damon („Die Bourne Verschwörung), Jean Dujardin („The Artist“) und John Goodman („The Big Lebowski“) vor der Kamera stehen.
Noch im Januar soll es den Drehstart für ein weiteres Babelsberg-Projekt geben: US-Regisseur Wes Anderson („Moonrise Kingdom“) will in den Babelsberger Ateliers sowie an Originalschauplätzen in Görlitz seinen neuen Film mit dem Arbeitstitel „The Budapest Hotel“ drehen, wie das Studio bereits bestätigte (PNN berichteten). jaha
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