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Landeshauptstadt: Der Tod macht Spaß

„Der Zwarte Piet und das Strafrecht“ vom 5.2.

Stand:

„Der Zwarte Piet und das Strafrecht“ vom 5.2.2015

Ich möchte mal reagieren auf euren Politiker, den Herrn Andreas Menzel, und seine Beschwerden über unseren „Zwarten Piet“. Ich hoffe auch, dass er diesen Brief zu sehen bekommt. Erstens hat der „Zwarte Piet“ überhaupt nichts mit Schwarzen, Sklaven oder Ähnlichem zu tun. Von Hetzerei kann also überhaupt nicht die Rede sein. Der „Zwarte Piet“ ist schwarz, weil er durch den Schornstein kommt und den Kindern Pakete bringt. Dass die Menschen das im Laufe der Zeit etwas mehr ausgeschmückt haben, das soll doch etwas sein, das man Freiheit nennt. Herr Menzel fühlt sich bedroht vom „Zwarten Piet“ und dann sagt er, dass es ihn an den Sklavenhandel von früher erinnert. Dass ich nicht lache. Da könnte ich genauso sagen, ich mag keine Deutschen in meiner Straße, weil die Hetze gegen Juden noch frisch in meinen Gedanken ist. Mein Vater hat das alles erlebt. Soll ich jetzt auch vor Gericht ziehen, um die Deutschen aus meiner Stadt zu vertreiben? Blödsinn.

James van Dorssen, Niederlande

Im Oktober 2014 habe ich ein E-Book über den „Zwarten Piet“ veröffentlicht. Darin zeige ich, dass die Figur mit vielen anderen Männern und Göttern der europäischen Geschichte und der Welt-Mythologie identisch ist. Zu den deutschen Figuren, die identisch sind mit dem „Zwarten Piet“, gehören unter anderen der Struwwelpeter, der Mohr (der Heilige Mauritius), der Belsnickel und der Hanswurst. Der „Zwarte Piet“ ist der Psychopomp, der Seelenbegleiter: Er geleitet die Toten ins Totenreich. Er repräsentiert den Tod, die Erneuerung, die Fruchtbarkeit, die Freiheit und das neue Jahr. Er herrscht über das Totenreich, über die Hölle. Er ist deswegen schwarz geworden, weil die Ultraviolettstrahlung in der Hölle gigantisch ist. Er ist der Teufel. Und er macht Spaß. Der Tod – der „Zwarte Piet“ – macht Spaß. Selbstverständlich hat er nichts zu tun mit der Kolonialzeit und auch nichts mit Afrika und den dort lebenden Menschen.

Dirk Bontes, Niederlande

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