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Freies Ufer. 300 Meter Uferweg werden in Groß Glienicke gebaut.

©  M. Thomas

Zugang zum Groß Glienicker See: Der Uferweg wird länger

Der Weg um den Groß Glienicker See wird weitergebaut. Durchgehend ist er noch nicht. Potsdam kämpft seit Jahren um einen freien Zugang zum ehemaligen Postenweg der DDR-Grenzer.

Von Katharina Wiechers

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Zu diesem erfreulichen Anlass setzte sich der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sogar selbst in den Bagger: Am gestrigen Dienstag wurde offiziell mit dem zweiten Bauabschnitt für den Uferweg am Groß Glienicker See begonnen, und die ersten Schippen Erde schaffte das Stadtoberhaupt persönlich zur Seite. Schließlich kämpft die Stadt seit Jahren für die freie Zugänglichkeit des ehemaligen Postenwegs der DDR-Grenzer, gegen den sich einige Anwohner wehren.

Der neue Abschnitt ist etwa 300 Meter lang und führt vom Groß Glienicker Begegnungshaus in Richtung Süden. Die Kosten für die Bauarbeiten liegen bei 160 000 Euro, nach vier bis sechs Wochen sollen sie abgeschlossen sein. Nicht nur ein Weg aus Sand und Lehm entsteht, auch ein kleiner Spielplatz, vier Bänke und Mülleimer sind geplant. Zudem wird ein beleuchteter Stichweg gebaut. Ermöglicht wurde das Vorhaben laut Stadt durch den Ankauf eines 48 Quadratmeter großen Grundstückes von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Insgesamt wären dann 900 Meter des 2,5 Kilometer langen Uferstreifens auf Potsdamer Seite fertiggestellt und frei zugänglich. Obwohl die Stadt für den ganzen Bereich Baurecht hat – seit 1999 gibt es einen gültigen Bebauungsplan, haben einige Anrainer den Weg gesperrt und verhindern so ein Durchkommen. Aktuell laufen am Groß Glienicker See 21 Enteignungsverfahren gegen Grundstückseigentümer, bei denen momentan der Entschädigungswert ermittelt wird. Jakobs sagte am Dienstag, er rechne noch in diesem Jahr mit einer Entscheidung über die Enteignungsanträge.

Aus Sicht von Andreas Menzel, Grüner Stadtverordneter und Mitglied der Bürgerinitiative Freies Seeufer Groß Glienicke, müssten die Barrikaden der Anwohner schon jetzt verschwinden. Die Stadt habe in allen Fällen vor Gericht recht bekommen, die Zäune seien illegal. Er forderte die Verwaltung auf, zügiger gegen diese vorzugehen.

Nicht nur am Groß Glienicker See wird um den einen frei zugänglichen Uferweg gestritten. Auch etwa am Griebnitzsee sträuben sich Anwohner dagegen und haben nun schon zum zweiten Mal gegen den Bebauungsplan geklagt. Ein Ende wie in Groß Glienicke ist am Griebnitzsee noch lange nicht in Sicht.

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