
© A. Klaer
Verkehr in Potsdam: Der Umbau des Dreiecks
Potsdams Tramnetz soll größer und besser werden. Auch Schäden müssen beseitigt werden. Die PNN geben einen Überblick, wo in Potsdam künftig gebaut wird.
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Potsdam - Noch bis Dienstag fahren wegen Bauarbeiten keine Straßenbahnen in den Potsdamer Norden und auch in der Charlottenstraße wird derzeit an der Strecke gearbeitet. In den nächsten Jahren müssen sich Potsdamer auf weitere Baustellen einstellen. Auch der Umbau des Leipziger Dreiecks wird konkret: Die Stadt startete nun die Ausschreibung der Planung. Die PNN geben einen Überblick, wo künftig im Tramnetz gebaut wird.
Leipziger Dreieck
Schon seit Jahren ist der Umbau des stark belasteten Verkehrsknotenpunkts im Gespräch. 50 000 Autos und 9 000 Fahrräder sind dort täglich unterwegs. Problematisch ist vor allem die Trassenführung der Straßenbahnwendeschleife: Das Gleis verläuft auf der Langen Brücke neben der Fahrbahn, um dann auf der Kreuzung auf die Fahrbahn Richtung Innenstadt zu schwenken – entgegen der Fahrtrichtung der Autos. Soll eine Straßenbahn in die Wendeschleife fahren, muss deshalb nicht nur der Querverkehr angehalten werden, sondern auch der Verkehr stadteinwärts. Besonders im Berufsverkehr gibt es Probleme.
Nun wird der Umbau konkret: Im Amtsblatt der europäischen Union sind Generalplanungsleistungen für die Umgestaltung des Leipziger Dreiecks ausgeschrieben. Mit einem Planungsbeginn ist im vierten Quartal 2016 zu rechnen, bestätigt auch die Stadtverwaltung. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei mit einem Beginn der Baumaßnahme ab 2018 zu rechnen. Laut Ausschreibung soll der Umbau des Leipziger Dreiecks 9,3 Millionen Euro netto kosten.
Künftig soll die Wendeschleife nicht mehr durch die Heinrich-Mann-Allee und an den Gebäuden der Staatskanzlei vorbei zum Bahnhofsvorplatz führen, sondern auf einer kürzeren Strecke durch die Friedrich-Engels-Straße. Die derzeit von den Trams der Linie 99 genutzte Haltestelle in der Heinrich-Mann-Allee fällt weg. Das Konzept der Stadt sieht außerdem vor, die Einbahnstraßenregelung in der Leipziger Straße umzukehren. Statt über den Brauhausberg soll dort künftig der Autoverkehr stadtauswärts Richtung Michendorf geführt werden.
Verlängerung zum Jungfernsee
Möglicherweise in diesem Jahr könnten bereits die Bauarbeiten zur Trassenverlängerung im Norden beginnen. Ein verbindlicher Baustart könne noch nicht benannt werden, da zuvor die Ausführungsplanung abgeschlossen sein muss, heißt es aus der Stadtverwaltung. Derzeit gebe es keine größeren Verzögerungen, die darauf schließen lassen, dass sich die Eröffnung der verlängerten Tram-Strecke zum Campus Jungfernsee verschiebt. Sie ist für Dezember 2017 vorgesehen. Für diese Baumaßnahme steht eine Investitionssumme in Höhe von 7,5 Millionen Euro zur Verfügung, hieß es. Die zweigleisige Strecke von der Viereckremise bis zum Campus Jungfernsee ist 1,2 Kilometer lang. In späteren Jahren soll sie nach Krampnitz und möglicherweise nach Fahrland verlängert werden.
Heinrich-Mann-Allee
Länger als ursprünglich geplant wird die Sanierung der Tramtrasse durch die Heinrich-Mann-Allee dauern. Anders als erwartet ist dafür ein Planfeststellungsverfahren nötig, inklusive Bürgerbeteiligung. Nach den Sommerferien wollen Verkehrsbetrieb und Stadtverwaltung die Pläne in einer öffentlichen Veranstaltung präsentieren. Deshalb rechnet man im Rathaus nicht mit einem Baubeginn vor Ende des Jahres 2019. Angenehmer Nebeneffekt: Die eingeplanten 15 Millionen Euro können vorerst anderweitig eingesetzt werden.
Charlottenstraße
Bereits jetzt wird für 350 000 Euro an der Tramstrecke durch die Charlottenstraße gebaut. Die Fahrbahn, auf der Straßenbahnen und Busse im Einsatz sind, ist verschlissen und muss erneuert werden. Die Sanierungsarbeiten der ersten drei Bauabschnitte in der Charlottenstraße dauern bis Mitte Juni an. In den Sommerferien werden dann noch dieselben Arbeiten auf der Kreuzung von Charlottenstraße und Dortustraße durchgeführt. Die Gleise und die Fahrbahn waren zuletzt im Jahr 1997 erneuert worden, so der Verkehrsbetrieb. Statt Pflaster gibt es künftig Asphalt. Das soll auch zur Lärmminderung beitragen.
Puschkinallee
Schäden gibt es auch in der Puschkinallee: Hier sind Betonbalken im Untergrund verschlissen. Sie werden bis zum Betriebsschluss am Dienstag saniert. Die Tramlinien 92 und 96 enden deshalb am Platz der Einheit. Statt der Trams gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen, die an der Ostseite des Platzes der Einheit abfahren.
Rudolf-Breitscheid-Straße
Auch in Babelsberg gibt es Einschränkungen: Anders als ursprünglich geplant kann die Tram in der Rudolf-Breitscheid-Straße bis zum 1. Juli nur ein Gleis benutzen. Ursache sind Bauarbeiten der Deutschen Bahn an der Stützmauer der parallel verlaufenden S-Bahnstrecke. Die Haltestelle S-Bahnhof Babelsberg/Wattstraße wird in dieser Zeit nicht benutzt.
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