Homepage: Der Uni ein Gesicht geben
Zum 8. Mal findet im Herbst die Praktikanten- und Absolventen-Messe „Uni trifft Wirtschaft“ statt
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„Sie haben die Angel – wir den Teich“. So wirbt die Potsdamer Studentenmesse „Uni trifft Wirtschaft“ (UTW) derzeit um Aussteller. Ein Teich mit vielen dicken Fischen – so sieht das studentische Team von UTW die Uni Potsdam. Die Potsdamer Messe am 15. November sei für die Unternehmen, die nach Praktikanten und Berufseinsteigern suchen, vergleichsweise zwar eher ein kleiner Teich. Doch gerade das mache Potsdam aus.
Das Feedback der Unternehmen zeige, dass die Qualität der Bewerber aus Potsdam ein hohes Niveau hat, sagt der BWL-Student Tilmann Rüsike vom UTW-Team. Hinzu komme der Charme der doch eher kleinen Potsdamer Uni. Was allerdings nur sein Kommilitone Wolfram Schindler vom Fachbereich Physik ebenso sieht. Die beiden Studentinnen der Geisteswissenschaften, Andrea Feldmann und Kristin Braun, die für UTW die PR-Arbeit machen, können dem nicht zustimmen. Die gemütlichen Zeiten in Vorlesungen und Seminaren seien vorbei. „Das Studium sitzt man eher auf dem Fensterbrett ab“, so Kristin Braun.
Um so wichtiger sei es, schon während dem Studium Kontakt zur Wirtschaft aufzunehmen, um sich ein Praktikum zu sichern. Praktika seien bekanntlich einer der besten Wege zum Berufseinstieg. Auch wenn sie nicht immer bezahlt sind. Bei studentischen Pflichtpraktika wäre das nicht so schlimm. Problematisch sei hingegen, wenn Hochschulabsolventen nach dem Studium mit unbezahlten Praktika hingehalten würden.
Aber auch in diesem Punkt kann das UTW-Team den Studierenden Mut machen. Aus eigener Erfahrung wisse man, dass die großen Unternehmen die Praktikanten durchaus noch entlohnen. „Und das gar nicht so schlecht“, sagt Andrea Feldmann, die selbst im PR-Bereich jobbt. Gerade die Geistes- und Sozialwissenschaftler, aber auch die Juristen möchte man in diesem Jahr für die Messe verstärkt ansprechen. UTW will sich öffnen, damit nicht nur BWL-Studenten das Angebot wahrnehmen. Im vergangenen Jahr habe man rund 2000 Besucher gehabt. Diese Zahl könnte nochmal um 1000 steigen, wenn man mehr Studierende auf das Event aufmerksam mache. Und das versucht die UTW-Crew mit professionellen Marketingmitteln. So wurden etwa an der Mensa 4000 UTW-Tassen verteilt, mit Logo und Web-Adresse. Die Internet-Präsenz haben die Studenten auch ausgebaut. Das Online-Angebot enthält nun interaktive Elemente: Schon jetzt, Monate vor der Messe, können Studierende hier Kontakte zu Firmen knüpfen.
Schwierig sei es allerdings, die Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften zu erreichen. Dafür geht das Team direkt in die Vorlesungen hinein, um auf die Messe aufmerksam zu machen. „Für Quereinsteiger aus diesen Bereichen gibt es nämlich auch in der Wirtschaft viele Möglichkeiten“, merkt Kristin Braun an. Unternehmen wie Verlage auf die Messe zu bekommen, fällt dem Team allerdings nicht sehr leicht. Denen würden meistens die Mittel für eine Messe-Präsenz fehlen. Bislang hat man immerhin den Wirtschaftsverlag Brandenburg und die Zeitschrift Welttrends gewinnen können.
Anders sieht es bei den Unternehmen der Wirtschaft aus, allen voran Unternehmensberater wie Ernst & Young und McKinsey. Hier sei zu spüren, dass die Wirtschaft wieder anziehe, sagt Tilman Rüsike. In diesem Jahr hat die Messe nach den vergangenen, eher mauen Jahren auch bei den Sponsoren keine Probleme mehr. Neue Aussteller sind zudem dazu gekommen. Etwa die Wall-AG, die gleich eine Unternehmensbesichtigung im Vorfeld der Messe anbietet. Nach zwei Jahren Pause ist auch der Internetmulti Ebay wieder mit im Boot. Im vergangenen Jahr hatte man über 30 Aussteller, schon jetzt haben die Studenten wieder knapp 30 an der Hand.
Dennoch: Der Arbeitsmarkt im Raum Berlin-Brandenburg erweise sich gerade für die Absolventen der Universität als schwieriges Umfeld, weiß Tilman Rüsike. Viele Absolventen würden nach Süddeutschland abwandern. Von Vorteil sei allerdings die Nähe zu Berlin im Bereich der Praktika. Den Studierenden legt er einen Messebesuch ans Herz. „Weil es etwas anderes ist, wenn man persönlich mit jemanden gesprochen hat: Dann bleibt die Bewerbung nicht auf einem Stapel liegen.“ Die Messe ist in den Augen ihrer Macher aber nicht nur für die Studierenden ein Gewinn. „Wir geben der Uni für die Wirtschaft ein Gesicht“, sagt Rüsike.
UTW im Internet:
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