zum Hauptinhalt

Von Thomas Gantz: Der Unterhaltungseffekt hat Vorrang

Der 1. FFC Turbine Potsdam spielt heute gegen den FC Honka Espoo sein 25. Europapokalspiel

Stand:

Vor einer Woche war sehr schnell klar, welche Entwicklung das Spielgeschehen nehmen würde. Der 1. FFC Turbine Potsdam war zum FC Honka Espoo nach Finnland gereist, um in der Women’s Champions League im Bemühen um das Erreichen des Achtelfinales klare Verhältnisse zu schaffen. Dies ging noch problemloser als erwartet. Nach einer Viertelstunde führte der Deutsche Meister im Frauenfußball mit 4:0. Am Ende hatte er 8:1 gewonnen.

Heute Abend steht das Rückspiel im Karl-Liebknecht-Stadion an. Als Turbine Potsdam gestern aus diesem Anlass für den frühen Nachmittag zur Pressekonferenz in das Kongresshotel an der Pirschheide lud, genügte ein Blick in das Gesicht Marko Salorantas, um Rückschlüsse auf den Gemütszustand der kurz zuvor angereisten Gäste zu schließen. Der Trainer des aktuellen Tabellenzweiten der höchsten Spielklasse im finnischen Frauenfußball sprach in kurzen Sätzen auf Englisch davon, „besser mit dem Ball arbeiten und nicht wieder acht Tore kassieren“ zu wollen. Die Stirn Salorantas stand währenddessen durchgehend in Falten. Die Erinnerung an das Hinspiel, so bestätigte die ebenfalls anwesende Nationaltorhüterin Tinja-Riika Korpela, wirkt noch nach. Daran ändert auch ein zwischenzeitlich in der finnischen Meisterschaft erspieltes 4:2 nichts.

Sportlich, daran bestehen keinerlei Zweifel, ist das Rückspiel für beide Vertretungen eine reine Pflichtaufgabe. Der 1. FFC Turbine hat seinen Platz im Achtelfinale der Champions League sicher und könnte die heutige Flutlichtpartie als besseres Trainingsspiel betrachten. Bernd Schröder will davon naturgemäß nichts hören – nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Turbine heute Abend ein kleines Jubiläum begeht. Der Verein absolviert seinen insgesamt 25. Auftritt auf internationaler Ebene. Das allein bietet hinreichend Anlass für einen gelungenen Auftritt. Der Turbine-Trainer sprach davon, trotz geklärter Verhältnisse zumindest 1000 Zuschauer zu erwarten. „Denen wollen wir natürlich etwas bieten. Wir stehen da ganz klar in der Pflicht“, kündigte der bestens gelaunte Schröder an.

Im Idealfall werden heute Abend alle Turbine-Nationalspielerinnen zu sehen sein. Einzig das Mitspielen Babett Peters blieb gestern ungewiss. Bernd Schröder deutete gestern an, in gewissem Sinne auch kraftsparend agieren lassen zu wollen. Die bevorstehenden BundesligaSpiele gegen den Hamburger SV (11.10.) und in Duisburg (17.10.) sind von Anspruch. Zwischen beiden Terminen liegt noch ein Pokalspiel gegen den Zweitligisten FC Oldesloe (14.10.). „Wir dürfen da nicht überziehen“, warnte der Trainer vor dem ersten internationalen Auftritt im heimischen Stadion nach dreijähriger Pause.

Der Achtelfinalgegner für den 1. FFC Turbine wird heute zwischen Bröndby IF Kopenhagen und dem AZ 67 Alkmaar ermittelt. Das Hinspiel endete 2:1 für die dänische Vertretung.

Die Abendkasse für die heutige Partie öffnet um 17.30 Uhr. Einzig für die Tribünensitzplätze steht nur noch ein begrenztes Kontingent an Eintrittskarten zur Verfügung.

Thomas Gantz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })