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Sport: „Der Wind ist rauer“

Marian Unger, Kapitän des SV Babelsberg 03, über die erste Drittliga-Halbserie des Aufsteigers

Stand:

Herr Unger, was wünscht sich Babelsbergs Mannschaftskapitän zu Weihnachten?

Vor allem ein paar schöne Urlaubstage, und dass es sportlich und privat weiter so gut läuft.

Der SV Babelsberg 03 beendete am Dienstag mit einem 1:1 beim SV Sandhausen die erste Halbserie seiner ersten Saison in der dritten Fußball-Liga. Sind Sie mit dem bisherigen Verlauf zufrieden?

Ja, Die Saison verlief bisher mit Höhen und Tiefen, wie wir das vorhergesehen hatten. Mit jetzt 21 Punkten sind wir im Soll, und Platz zwölf ist sensationell für unseren Verein. Wer hätte uns dort vor der Saison erwartet? Wenn wir eine solche Bilanz wie bisher auch in der zweiten Halbserie schaffen würden, wäre es okay.

Was ist dafür vor allem notwendig?

Dass wir noch mehr Konstanz in unsere Leistungen bekommen, das klappt noch nicht wie gewünscht. Bisher hatten wir gute Phasen, denen wieder schlechte folgten. In den Wochen vor Jena beispielsweise hatten wir in fünf Spielen nur einen Punkt erzielt. Dann holten wir nach drei Niederlagen in Folge mit dem 0:0 in Jena wieder einen, und mit diesem Schwung haben wir zu Hause gegen Heidenheim und in Dresden gewonnen. Als wir uns anschließend zu Hause gegen Saarbrücken weiter vom unteren Tabellendrittel hätten absetzen können, haben wir diese Chance verschenkt. Hier müssen wir noch zulegen.

Sind die bisherigen 21 Punkte schon die halbe Miete für den Klassenerhalt?

Ich denke ja. Bisher brauchte man in der Regel mindestens 40 Punkte für den Klassenerhalt. Ob das diesmal am Ende auch reicht, wird man aber sehen müssen.

Was waren Ihre persönlichen sportlichen Highlights in den ersten 19 Spielen?

Unser überhaupt erster Sieg in der dritten Liga gleich am ersten Spieltag zu Hause gegen Bayern II. Und auch der 1:0-Sieg bei Dynamo Dresden war ein tolles Erlebnis.

Was hat Sie am meisten gewurmt?

Unser Punktverlust in Stuttgart beim 1:1 gegen den VfB II. Da habe ich meine bisher schlechteste Saisonleistung gezeigt. Wir haben 1:0 geführt, ehe ich einen Elfmeter zum Ausgleich verursacht habe. Das ärgert mich noch immer.

Im gesamten vergangenen Regionalliga- Spieljahr hat Nulldrei insgesamt 18 Gegentore kassiert, jetzt sind es nach der Hälfte der Saison bereits 24. In der dritten Liga weht ein anderer Wind, oder?

Sicher, der Wind ist rauer. Aber 24 Gegentore sind meiner Meinung nach in dieser Liga noch ein sehr guter Wert, zumal für einen Neuling wie uns. Sollten wir am Saisonende mit 40 Gegentoren die Klasse halten, wäre das für die dritte Liga in Ordnung.

Mit Julian Prochnow, Joan Oumari und zuletzt Ronny Surma haben bereits drei Babelsberger Defensivspieler die Rote Karte gesehen. Liegen in der dritten Liga schneller die Nerven blank?

Unsere jetzigen Gegenspieler haben eine andere Qualität als die in der Regionalliga. Aber die drei Roten Karten muss man differenziert sehen. Die Karte, die Joan in Dresden sah, war in meinen Augen kein klares Rot, und auch für Julians Foul in Koblenz an der Mittellinie muss man nicht unbedingt Rot bekommen. Babelsberg muss sich bei den Schiedsrichtern der dritten Liga vielleicht auch erst einen gewissen Stellenwert erarbeiten  Ronny hat mit seiner Notbremse am Dienstag in Sandhausen – so hart das klingen mag – letztlich alles richtig gemacht, denn er hat uns vor dem 0:1 bewahrt und sich dafür mit seinem Foul selbst geopfert.

Am Samstag sollte für den SVB die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden beginnen. Nun verhindert zu viel Schnee den Anpfiff. Enttäuscht?

Augenblicklich schon, weil man ungern Spiele nachholen will. Aber wir sehen ja selbst, dass es unter diesen Bedingungen am Samstag keinen Sinn gehabt hätte.

Am Samstag nächster Woche steht noch Babelsbergs Rückspiel bei Bayern München II auf dem Programm, ehe Ihre Mannschaft vom 23. Dezember bis 2. Januar in Urlaub geht. Wie will sich Marian Unger von der ersten Halbserie erholen?

Die Weihnachtsfeiertage werde ich mit meiner Freundin Annett und unseren beiden Familien bei mir zu Hause in Berlin verleben, ehe ich mit Annett über Silvester ins größte tschechische Skigebiet am Fichtelberg fahre. Da will ich mit Skifahren und ein bisschen Wellness auch den Kopf für die schwere Rückrunde frei bekommen.

Das Interview führte Michael Meyer

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