Landeshauptstadt: Der Zauber Bornstedts könnte zerstört werden
Wolfgang Joop unterstützt Forderungen der Bürgerinitiative „Italienisches Dorf Bornstedt“
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Wolfgang Joop unterstützt Forderungen der Bürgerinitiative „Italienisches Dorf Bornstedt“ Bornstedt - Natürlich ist die grundlegende Sanierung und Restaurierung des Kronguts Bornstedt ein Gewinn für Potsdam gewesen. Aber es offenbart einige Probleme für die Anwohner, vor allem in puncto Parkplatz. Der jetzige, der sich auf einem ehemaligen Bauplatz in der Ribbeckstraße befindet, kann den großen Pkw-Andrang nicht auffangen. Verkehrschaos herrscht seit gut zweieinhalb Jahren in Bornstedt. Die Stadtverwaltung will das Problem mit dem Anlegen eines neuen Parkplatzes lösen. Auf einem ehemaligen Gärtnereigelände zwischen der Ribbeckstraße und der Blumenstraße soll ein Platz entstehen, auf dem 300 Pkw und rund 30 Busse parken können „Parkplätze findet man doch an der Historischen Mühle oder am Volkspark zur Genüge“, sagte Designer Wolfgang Joop, der aus Bornstedt stammt, und als einer der berühmten Potsdamer gilt, gegenüber den PNN. „An fast keinem historischen Areal in der Welt kann der Besucher so dicht mit seinem Auto heranfahren wie in Potsdam. Zehn Minuten Fußweg sollten für jeden möglich sein, um das Krongut zu erreichen, für Schwerbehinderte muss es natürlich Ausnahmen geben.“ Wolfgang Joop unterstützt die Forderungen der Bürgerinitiative „Italienisches Dorf Bornstedt“ nicht nur hinsichtlich des Parkplatzes, er wendet sich auch gegen die Pläne der Stadtverwaltung, auf diesem Areal rund 100 Einfamilien-Kleinstparzellen zu errichten. „Bornstedt gilt als eines der schönsten Ortsteile Potsdams, jedenfalls bisher. König Friedrich Wilhelm IV. und sein Landschaftsgestalter Peter Joseph Lenné haben diesen Ort zu einem wunderbaren Kunstdorf gestaltet. Es befindet sich in dem von der Unesco geschützten Kulturerbe“, betont Wolfgang Joop. „Dies zu pflegen und zu erhalten, sollte eine unserer wichtigsten Aufgaben sein, vor allem der Stadtverordneten und der Stadtverwaltung.“ Der Zauber Bornstedts würde aber durch den Parkplatz und die Bebauung von Einfamilienhäusern zunichte gemacht werden. „Dies wäre eine Unsensibilität gegenüber der Landschaft und der Geschichte ohnegleichen.“ Joop wies darauf hin, dass die grüne Pufferzone empfindlich angegriffen werden würde. Seit gut zwei Jahren ist die Bürgerinitiative „Italienisches Dorf Bornstedt“ im Gespräch mit den Verantwortlichen der Stadt, um Schaden von dem historischen Ortsteil abzuwenden. Schaden möchte sie aber keineswegs dem Krongut, doch es muss den Anwohnern auch weiterhin die Möglichkeit gegeben werden, in der Ribbeckstraße und Umgebung mit Freude leben zu dürfen. Mitglieder der Bürgerinitiative werden sich morgen mit Oberbürgermeister Jakobs zu einem Gespräch treffen. Joop erwartet, dass dabei Vorschläge seitens der Stadtverwaltung auf den Tisch kommen, die sich als Pro Bornstedt auszeichnen. Klaus Büstrin
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