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Von der Isar an die Havel. Der vom FC Bayern München II gekommene Tom Schütz will am Sonntag mit dem SV Babelsberg 03 daheim gegen seinen Ex-Verein erfolgreich in die neue Saison starten.

© Jan Kuppert

Von Michael Meyer: Derzeit bleibt das Handy stumm

Tom Schütz will mit dem SV Babelsberg 03 am Sonntag gegen seinen Ex-Verein Bayern München II erfolgreich in die Saison starten

Stand:

Eigentlich telefoniert Tom Schütz oft mit Maximilian Haas, seinem Kumpel in München. Gemeinsam haben die zwei in den letzten beiden Jahren in der 3. Fußball- Liga für den FC Bayern II um Punkte gekämpft – nun werden sie erstmals gegeneinander antreten. Am Sonntag um 14 Uhr empfängt Schütz mit Aufsteiger SV Babelsberg 03 seinen Ex-Verein, in dem Haas auch in dieser Saison im Mittelfeld spielt. Deshalb bleibt das Handy zwischen beiden derzeit stumm. „In den letzten zwei, drei Tagen haben wir nicht mehr miteinander gesprochen, jetzt vorm Spiel wird nur noch eventuell mal eine SMS geschickt“, erzählt Tom Schütz, der in der Sommerpause von der Isar an die Havel gekommen war. „In dieser Partie spielt Freundschaft keine Rolle, auf die kann man jetzt keine Rücksicht nehmen.“

Natürlich freut sich Schütz aufs Wiedersehen mit seinen bisherigen Weggefährten. „Das ist schon immer etwas Besonderes“, meint der 22-Jährige, der sowohl links, zentral oder rechts in der Abwehr als auch davor als Abräumer einsetzbar ist und der diese Sechser-Position „meine Lieblingsposition“ nennt. In Babelsberg fühlt sich der gebürtige Bamberger „super aufgenommen“, wie er sagt. „Die Mannschaft und das ganze Umfeld sind toll, obwohl ich durch unsere Saisonvorbereitung von der Stadt selbst bisher noch nicht so viel gesehen habe.“ Sein Umzug in eine kleine Wohnung im City-Quartier am Hauptbahnhof ist abgeschlossen; Mitte des nächsten Monats will seine Freundin Freundin Franziska – eine Germanistikstudentin mit Schwerpunkt Journalismus, die am 11. August ihre letzte Abschlussprüfung hat – mit nach Potsdam ziehen.

Bis dahin will Tom Schütz mit Nulldrei bereits einige Punkte für den Klassenerhalt in Liga drei erkämpft haben. Die Auftakt-Aufgabe übermorgen gegen den FC Bayern II – der am Samstagnachmittag im Kleinmachnower NH Hotel Berlin Potsdam Quartier beziehen und um 18 Uhr in Kleinmachnow trainieren wird – hält er für lösbar, ohne seinen Ex-Klub unterschätzen zu wollen. „Gleich zu Beginn gegen eine zweite Mannschaft zu spielen kann ganz gut sein, denn dort fangen oft viele junge Leute an, die sich erst an die Liga gewöhnen müssen. Und Bayerns erste Mannschaft ist noch im Trainingslager“, erläutert der frühere U20-Nationalspieler, der seinem neuen Trainer Dietmar Demuth einiges über den ersten Gegner berichtet hat. „Bei den Bayern sind in diesem Jahr allerdings nur einige Spieler aus der eigenen Jugend nach oben genommen und gleich sieben von anderen Vereinen geholt worden“, so Schütz.

Acht Kicker der bisherigen Mannschaft verließen die Bayern, zu den in München gebliebenen Stammspielern gehören neben Maximilian Haas unter anderem Stürmer Deniz Yilmaz und der bereits 35-jährige Mittelfeldspieler Danny Schwarz, der im August 2009 von 1860 München zu den Bayern-Amateuren gekommen war und noch während der ersten Halbserie die Kapitänsbinde von Schütz übernommen hatte. Schwarz wird am Sonntag wegen einer Schienbeinverletzung nicht gegen den SVB auflaufen und hat ungute Erinnerungen an das Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion – am 7. August 1999 verlor er hier mit der Spielvereinigung Unterhaching im DFB-Pokal 0:1. „Ich kann mich erinnern, wie geschlossen dort das Publikum hinter seiner Mannschaft steht“, erzählt Schwarz auf der Homepage des FC Bayern. Und meint zur Partie am Sonntag: „Die Babelsberger wollen sich zum Auftakt zu Hause sicherlich ordentlich präsentieren.“ Bei seiner Mannschaft werde sich jetzt erstmals zeigen, „wie sie den Druck und den Stress, vor mehreren tausend Zuschauern zu spielen, wegsteckt und ob sie das umsetzt, was wir uns vorgenommen haben.“

Die Nulldreier haben sich für Sonntag die ersten drei Punkte in Liga drei vorgenommen. „Ich bin recht optimistisch“, sagt Tom Schütz, der auch mit Nationalspieler Holger Badstuber – mit dem er in der vergangenen Saison anfangs noch bei Bayern II spielte – befreundet ist. „Ich habe mit ihm nach seinen Weltmeisterschafts-Einsätzen in Südafrika schon telefoniert“, so der Franke. Badstuber erholt sich derzeit noch von der WM. Bald aber wird Tom Schütz wieder telefonieren – mit ihm und auch mit Maximilian Haas.

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