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Doppelpack beim Ex-Verein. Nadine Keßler (rechts), die hier durch Jennifer Zietz gegen Saarbrückens Noemi Beney (vorn) abgeschirmt wird, ist Turbine Potsdams erfolgreichste Torschützin in der bisherigen Bundesliga-Saison.

© Jahn-Presse

Von Michael Meyer: Derzeit fehlt die Leichtigkeit

Nadine Keßler ist derzeit beste Torschützin Turbine Potsdams. In der Champions League kommt morgen Åland United

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Mit einem Doppelpack setzte sich Nadine Keßler am Sonntag an die Spitze der erfolgreichsten Torschützinnen des Champions-League-Gewinners Turbine Potsdam in dieser Frauenfußball-Bundesliga-Saison. Die 22-jährige Saarländerin erzielte beim 2:0 (1:0) bei ihrem Ex-Verein 1. FC Saarbrücken beide Treffer (PNN berichteten), ehe sie um Mitternacht daheim bei der Familie noch mit Schwester Yvonne auf deren 29. Geburtstag anstieß. Danach war sie schnell im Bett verschwunden, denn am gestrigen Montag hob schon früh um 6.30 Uhr der Flieger nach Tegel ab.

Mit ihren Saisontoren vier und fünf überholte Keßler ihre Klubkameradinnen Fatmire Bajramaj, Yuki Nagasato (je 4) und Anja Mittag (3). „Das überrascht mich selbst“, sagt sie. „Und erklären kann ich das auch nicht, zumal ich eigentlich noch öfter hätte treffen müssen.“ Wie das gesamte Turbine-Team, das mit 21 Toren weit hinter den unmittelbaren Verfolgern FFC Frankfurt (38) und FCR Duisburg (28) liegt.

Zumindest in der laufenden Champions-League-Saison klappte der Saisoneinstieg mit einem deutlichen 9:0 im 16tel-Final-Hinspiel beim finnischen Meister Åland United, der am morgigen Mittwoch um 16 Uhr zum Rückspiel am Babelsberger Park antreten wird. In der Deutschen Meisterschaft jedoch führt der Titelverteidiger zwar die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung vor Frankfurt (21) an, für Selbstzufriedenheit besteht aber kein Grund. Im Gegenteil. „Wir sind selbst unzufrieden mit unserer bisherigen Saison, denn wir wissen selbst, dass fußballerisch noch viel Luft nach oben ist“, meint Nadine Keßler. „Uns gelingt zurzeit nicht wirklich viel. Der letzte Pass kommt nicht richtig an oder beim Torabschluss fehlt die nötige Konzentration. Wir hätten oft deutlicher gewinnen müssen und können letztlich froh sein, überhaupt ganz vorn zu stehen.“

Die Sportsoldatin sieht einen Hauptgrund dafür im mentalen Bereich. „Uns fehlt derzeit die Leichtigkeit der vergangenen Saison. Damals waren wir eine neu zusammengestellte Mannschaft, an die vorab nicht so hohe Erwartungen gestellt wurden wie jetzt. Da spielten wir noch ein bisschen freier auf. Dorthin müssen wir jetzt wieder kommen. Wir wissen ja selbst, das wir es besser können.“

Das wollen die Potsdamerinnen morgen im Rückspiel gegen Åland United erneut unterstreichen, in dem ein Einzug ins Achtelfinale nach dem deutlichen Hinspiel-Sieg nur noch Formsache ist. „Trotzdem wollen wir wieder möglichst oft treffen, um erneut Selbstvertrauen für die Liga zu tanken“, erzählt Nadine Keßler, die im Hinspiel auf den Åland-Inseln verletzungsbedingt fehlte. Zuvor im Heimspiel gegen Bad Neuenahr war ihr eine Gegenspielerin ins linke, einst operierte Knie gesprungen, das daraufhin wieder dick wurde. „Inzwischen ist aber wieder alles stabilisiert, so dass ich am Mittwoch spielen kann“, signalisiert Keßler, die in der vergangenen Saison fünf Champions- League-Tore erzielte. „Natürlich würde ich mich freuen, jetzt auch gegen die Finninnen zu treffen. Aber wenn statt mir Anja (Anja Mittag/d. Red.) oder Lira (Fatmire Bajramaj/d. Red.) treffen, freue ich mich genau so. Wichtig wird vor allem sein, dass wir auch gut spielen.“

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