zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Deutschlandtour auf dem Postrad

Extremsportler Neugebauer sammelt als „Rollender Postbote“ Geld für Unicef

Stand:

Richard Neugebauer lässt sich die Waden massieren, als würde er gleich zum entscheidenden Zeitfahren der Deutschland- Tour antreten. 830 Kilometer hat er bereits in den Waden – gefahren innerhalb dieser Woche. Nur kurz steht der Sportler gestern Vormittag am Startpunkt der nächsten Etappe vor dem Brandenburger Tor in Potsdam, posiert für Fotografen, hält sich für Interviews bereit und präsentiert sein diesjähriges Rennutensil. Gelb ist es, Fünf-Gang-Nabenschaltung, 30 Kilogramm schwer und auf einem roten Aufkleber steht „Achtung, nur im ersten Gang anfahren.“ Nicht unbedingt eine Zeitfahrmaschine.

Die Tour von München nach Hamburg – über Potsdam und Wittenberge – ist für den Extremsportler kein Problem. Doch das Bike, mit dem er dieser Tage für Unicef sowie als Werbeträger der Deutschen Post AG unterwegs ist, stellt eine besondere Herausforderung dar. Es ist das Dienstrad des Postzustellers, mit dem er allmorgendlich die Briefe zu den Adressaten bringt. „Damit möchte ich auf die Leistung alle Kolleginnen und Kollegen aufmerksam machen, die sechs Tage in der Woche und bei jedem Wetter unterwegs sind“, so der 51-Jährige. Das Plüschtier eines Jungen, dem er immer die Post bringt, klemmt an seinem Fahrrad. Daneben der Glücksbringer seiner Freundin. Sie macht Neugebauer fit für die Extremtouren auf die Zugspitze oder die immer wieder stattfindenden 24-Stunden-Radfahrten. Drei Einträge ins Guinness-Buch der Rekorde hat sein Hobby auf dem Rad dem Postboten bereits eingebracht. Meist ist Neugebauer dabei für wohltätige Zwecke unterwegs. Wie auch diesmal. Er radelt für bares Geld: 12 000 Euro wird die Deutsche Post AG am Ende der Tour auf das Konto der Hilfsorganisation Unicef überweisen, zuzüglich der unterwegs eingesammelten Spenden. Auch in Potsdam haben die Postmitarbeiter einige Euro gesammelt und Neugebauer mit auf den Weg gegeben.

Insgesamt eine tolle Summe, sagte Petra van Gisteren von der Unicef-Arbeitsgruppe Potsdam. Die Potsdamer haben ohnehin im vergangenen Jahr viel Geld in die Sammelbüchsen gesteckt und gespendet: 25 000 Euro kamen auf diese Weise zusammen, dazu weitere 40 000 Euro aus dem Verkauf von Unicef-Grußkarten. Die nächste Aktion von Unicef Potsdam wird am 20. September im Volkspark stattfinden. Das Fest am Weltkindertag findet diesmal unter dem Motto „Müllkinder“ statt. Richard Neugebauer wird dann wieder die Post in Ingolstadt austragen. jab

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })