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ATLAS: Dicke Luft

Der Stadtverordnete Andreas Menzel hat einmal die Raumluft im Plenarsaal des Stadtparlaments gemessen und kam zum eindeutigen Ergebnis: Die Luft nach einer der stundenlangen Marathonsitzungen war viel zu schlecht. Es ist nicht die einzige Widrigkeit, mit der die ehrenamtlichen Stadtverordneten zu tun haben: Theoretisch muss jeder der Feierabendpolitiker jeden Monat Hunderte Seiten Vorlagen und Anträge lesen, um auf dem Stand zu sein, alle Entscheidungen voll informiert treffen zu können.

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Der Stadtverordnete Andreas Menzel hat einmal die Raumluft im Plenarsaal des Stadtparlaments gemessen und kam zum eindeutigen Ergebnis: Die Luft nach einer der stundenlangen Marathonsitzungen war viel zu schlecht. Es ist nicht die einzige Widrigkeit, mit der die ehrenamtlichen Stadtverordneten zu tun haben: Theoretisch muss jeder der Feierabendpolitiker jeden Monat Hunderte Seiten Vorlagen und Anträge lesen, um auf dem Stand zu sein, alle Entscheidungen voll informiert treffen zu können. Dazu kommen neben den Stunden im Plenum jeden Monat lange Sitzungen in den Fachausschüssen und weiteren Arbeitsgruppen: Beginn ist dann meist gegen 17 oder 18 Uhr, das Ende oft weit nach 20 Uhr. Vor diesem Hintergrund ist es – bei allem Streit über Einzelentscheidungen – zuallererst ehrenvoll, dass sich 56 Männer und Frauen dieser schwierigen Aufgabe gestellt haben, gegen eine geringe Aufwandsentschädigung ihre Zeit für die Entwicklung der Stadt zu opfern. Dass die Arbeitsbelastung in einer boomenden Stadt, in der viele Entscheidungen zu treffen sind, weniger wird, ist nicht zu erwarten. Deswegen wäre die nächste Stadtverordnetenversammlung gut beraten, weitere Möglichkeiten zu finden, manche Prozesse zu straffen – sonst sitzen irgendwann nur noch Berufspolitiker mit abgesicherten Parteiposten oder Rentner im Stadtparlament.

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