Homepage: Die Anden als Labor der Erdgeschichte Sonderforschungsbereich der Geowissenschaften
Geologische Schlüsselprozesse, die zum Aufbau der Anden geführt haben standen unlängst im Mittelpunkt des internationalen Anden-Symposium am Potsdamer GeoForschungsZentrum (GFZ). Das Treffen war gleichzeitig Abschluss-Symposium und Schlussbegutachtung des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1993 geförderten Sonderforschungsbereichs (SFB 267) „Deformationsprozesse in den Anden“.
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Geologische Schlüsselprozesse, die zum Aufbau der Anden geführt haben standen unlängst im Mittelpunkt des internationalen Anden-Symposium am Potsdamer GeoForschungsZentrum (GFZ). Das Treffen war gleichzeitig Abschluss-Symposium und Schlussbegutachtung des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1993 geförderten Sonderforschungsbereichs (SFB 267) „Deformationsprozesse in den Anden“. „Durch diesen Sonderforschungsbereich, der von der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität Potsdam und dem GFZ Potsdam getragen wird, hat sich der Raum Berlin-Potsdam zum zentralen deutschen Standort für die Andenforschung entwickelt“, erklärt Professor Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des GFZ Potsdam. Gerade durch die Interdisziplinarität der Forschung im Sonderforschungsbereich Anden seien einzigartige Einsichten in die grundlegende Prozesse gewonnen worden, die den dynamischen Planeten Erde antreiben. Die Anden gelten als ein natürliches Labor der Geowissenschaften. Sie entstehen durch den Zusammenstoß des ostwärts driftenden Pazifikbodens mit Südamerika. Sie sind die längste Gebirgskette der Erde, das Anden-Altiplano ist das zweithöchste Plateau der Erde. Durch den Verschluckungsprozess (Subduktion) des Ozeanbodens ergeben sich Massenverlagerungen, Deformationen des Kontinents, explosiver Vulkanismus und Erdbeben: das stärkste je gemessene Erdbeben mit der Magnitude 9,5 hat im südlichen Zentralchile stattgefunden. Die Möglichkeit, ein derartig komplexes Geschehen interdisziplinär vor Ort untersuchen zu können, macht den andinen Kontinentalrand bei einer Länge von über 7000 Kilometern mit einer breiten Variabilität der Randbedingungen zu einem idealen natürlichen Labor. Die DFG hat mit insgesamt über 17 Millionen Euro den Sonderforschungsbereich Anden gefördert, hinzu kamen weitere erhebliche finanzielle Zuwendungen durch die beteiligten Institutionen. Seit Beginn der Arbeiten im Jahre 1993 hat der SFB Anden beträchtliche Ergebnisse produziert. „Bisher sind 75 Doktorarbeiten aus diesem Forschungsbereich entstanden, weitere 15 sind noch in Arbeit“, zählt Professor Onno Oncken vom GFZ auf. Rund 400 wissenschaftliche Publikationen in hochrangigen Fachzeitschriften sind veröffentlicht worden. Aktuell hat der Sonderforschungsbereich über 100 Mitglieder, im gesamten Verlauf über die Jahre 1993 bis 2004 waren es über 200 Mitglieder. Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen gingen aus seiner Arbeit hervor. PNN
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