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Landeshauptstadt: Die andere Art zu Wohnen

Gelungener 6. Potsdamer Genossenschaftstag auf dem Alten Markt / Auch die WGs wollen bauen

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Samstagnachmittag bei herrlichem Sonnenschein. Zum ersten Mal findet der 6. Genossenschaftstag auf dem Alten Markt statt, acht der neun in Potsdam vertretenen Genossenschaften beteiligen sich daran und der Erfolg bestätigt am Ende des Festes, dass es nach ständigem Ortswechsel gut war in die Innenstadt zu ziehen. „Wir werden noch einmal beraten“, sagt der Vorsitzende der Wohnungsgenossenschaft (WG) „Karl Marx“ Ulf Hahn, „ob wir unsere Feste jetzt immer in der Innenstadt veranstalten.“

Am Samstag sieht es ganz danach aus, dass der Alte Markt den Treffpunkt-Bonus bekommt. Die Potsdamer sind mit Kind und Kegel gekommen und das umfangreiche Programm bietet etwas für Groß und Klein. Ganz nebenbei wird auch der Gemeinschaftssinn gepflegt, man begrüßt einander und hält ein Schwätzchen. Familie Schwarz, die in der Paul-Neumann-Straße wohnt, setzt ganz auf den Zusammenhalt in ihrer Genossenschaft. „Wer einmal dort wohnt, der zieht nicht wieder weg“, erklärt das Ehepaar.

Die Genossenschaft „Karl Marx“ ist gerade 55 Jahre alt geworden und mit ihren rund 6600 Wohnungen die größte in Potsdam. Sie hat ihren Bestand zu 75 Prozent saniert. Für den Rest werde sie noch acht, neun Jahre brauchen, meint Hahn. Er sieht in der Bestandserneuerung seine Hauptaufgabe, weiß aber auch um die langen Wartelisten von Leuten, die gern eine Genossenschaftswohnung beziehen würden. Deshalb hat sich die Karl Marx entschlossen, neu zu bauen. Am 7. Oktober haben erst einmal die 68 Wohnungen in der Waldstadt II Richtfest, die den Platz der abgerissenen Berufsschule einnehmen. Auf Genossenschaftsgelände könnten nochmals 130 Wohnungen am Jagenstein entstehen. Das werde geprüft. Auch die Wohnungsbaugenossenschaft 1903 will in ihrem Bereich aufstocken. Wie Vorstand Johann Grulich sagte, erwägt die WBG, 35 Wohnungen in der Waldstraße zu errichten. „Wir wollen zu vernünftigen Konditionen vermieten“, meint Matthias Pludra, Vorstandsmitglied der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 und nennt damit den wichtigsten Genossenschaftsauftrag. Gemeinsam hätten es die Genossenschaften deshalb auch in Angriff genommen, günstige Konditionen für Fernwärme und den Gemeinschaftsbezug von Gas und Elektroenergie mit den Stadtwerken auszuhandeln.

Was genossenschaftliches Bauen und Wohnen durch die Zeitläufe bedeutete, zeigte eine Ausstellung. Sie nahm auch Bezug darauf, dass es 1913 die erste Frauengenossenschaft für alleinstehende berufstätige Frauen gab. Aus Tombola und Sammlung konnten 4700 Euro an Kindereinrichtungen in Potsdam überwiesen werden. Hella Dittfeld

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