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Sport: Die Angstmacher

UJKC-Judoka sicherten sich mit Sieg gegen Braunschweig den Klassenerhalt

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Vielleicht entsprangen die Worte dem euphorischen Siegergefühl, vielleicht hatte sich dieses aber auch bereits gelegt und war einer ernst zu nehmenden Einschätzung gewichen. „Nach dem, was wir heute geleistet haben, sollten die anderen Angst vor uns bekommen“, sagte Trainer Axel Kirchner am Sonnabend nach dem wahrlich glorreichen Heimkampf seiner Mannen. Mit 7:5 hatten die Judoka des UJKC Potsdam zuvor in der gut gefüllten Halle Heinrich-Mann-Allee den Braunschweiger JC im Bundesligakampf besiegt. Kein Sieg wie jeder andere, denn mit diesem Erfolg entledigten sich die Potsdamer vorzeitig aller Abstiegssorgen.

Und dabei war ein Punktgewinn gegen Braunschweig keineswegs vorauszusehen. Mit den polnischen Superschwergewichten und mit Mario Schendel in der Gewichtsklasse bis 73 kg fehlten dem UJKC wichtige Leute, die wegen ihres Einsatzes beim Weltturnier in Moskau nicht antreten konnten. Kirchners Hoffnung, dass auch Kämpfer des gegnerischen Teams in Russland auf die Matte gehen würden, erfüllte sich nicht – eine komplette und vor allem kampfstarke Truppe präsentierte sich da zum Einmarsch.

Letztlich war es wieder diese geschlossene Mannschaftsleistung, die der Coach schon seit langem als Erfolgsgaranten ausgemacht hat. Der erst 17-jährige Robert Kopiske etwa, der eigentlich wegen einer Viruserkrankung nicht hätte antreten sollen, stellte sich in den Dienst des Teams, bezwang André Kuzyk mit Ippon und schaffte damit in der zweiten Runde den Ausgleich zum 5:5.

Als ob dadurch noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen war, knüpfte Pawel Smoliniec als Potsdams einziger polnischer Gaststarter gegen den Engländer Andrew Burns an diesen Sieg an und brachte die Gastgeber in Führung. Nachdem sich René Schendel im ersten Durchgang noch dem Polen Jan Gosiewski unglücklich geschlagen geben musste, machte er es im letzten Duell des Wettkampfs besser und sorgte mit seinem Sieg gegen Andreas Mensel für den Triumph. „Gerade René war in den letzten Monaten vom Verletzungspech arg gebeutelt“, sagte sein Coach nach dem Fight. „Am Montag verletzte er sich auch noch das Sprunggelenk – um so höher ist seine Leistung einzuschätzen.“

In der Klasse über 100 Kilogramm war hingegen erwartungsgemäß nichts zu machen. Während Karsten Kaletta nur „abgrüßte“, kämpfte Sebastian Rüdiger gegen Matthias Schmunk und unterlag dem mehr als 50 kg schwereren Favoriten trotz sehr guter Leistung.

„Am nächsten Wochenende beim SC Berlin werden wir aber alle Mann an Deck haben“, versicherte Mannschaftskapitän Silvio Paul. „Das Minimalziel Klassenerhalt haben wir geschafft. Nun wollen wir das Viertelfinale erreichen“

Henner Mallwitz

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