Landeshauptstadt: Die Ärzte kommen
Auf einer der größten Baustellen Potsdams entsteht derzeit der Neubau der Brandenburger Ärztevertreter
Stand:
Bornim - Es ist eines der derzeit größten Bauvorhaben in Potsdam: An der Pappelallee entsteht in den nächsten zwei Jahren ein 15 000 Quadratmeter großer Bau, Ende 2015 soll er fertig sein. Finanziert, gebaut und schließlich auch bezogen wird er von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) – also dem Verband der Kassenärzte des Landes – und der Landesärztekammer.
Das vierstöckige Gebäude direkt neben dem Hauptsitz der Pro Potsdam soll als Zentrum für die Brandenburger Ärzte etabliert werden. Nicht nur die Vertretungen sollen dort ihren Sitz haben, im Erdgeschoss ist auch ein großzügiger Konferenzbereich für Tagungen und andere Veranstaltungen geplant. Auch Externe sollen die Räume mieten können.
Für 2,9 Millionen Euro haben die Ärztevertreter das Grundstück von der Stadt erstanden, der Bau selbst kostet 28,4 Millionen Euro. Während die Ärztekammer mit zwölf Prozent beteiligt ist – sowohl was die Kosten als auch den Raumbedarf betrifft – zahlt und nutzt den Löwenanteil von 88 Prozent die KVBB. Finanziert wird das Projekt über die Erhebung einer Sonderumlage, die derzeit von allen KVBB-Mitgliedern verlangt wird, wie Verbandssprecher Ralf Herre sagt.
Noch ist die Kassenärztliche Vereinigung, die rund 3800 Brandenburger Ärzte gegenüber den Krankenkassen und der Politik vertritt, in Potsdam auf drei Standorte verteilt: Die Mitarbeiter sitzen in der Gregor-Mendel-Straße, in der Zeppelinstraße und in den Bahnhofspassagen. Doch nach dem für Ende 2015 geplanten Umzug sollen alle an der Pappelallee vereint sein.
Vor allem für die Landesärztekammer bedeutet das Projekt eine große Veränderung. Sie hat ihre Hauptgeschäftsstelle derzeit noch in Cottbus, künftig soll es mit Potsdam aber einen zweiten großen Standort geben. So sollen zum Beispiel Präsidium und Geschäftsführung nach Potsdam ziehen, um von der räumlichen Nähe zu den politischen Entscheidern profitieren zu können, wie Geschäftsführer Daniel Sobotta erklärt. Auch die bessere Erreichbarkeit spreche für Potsdam. Die Entscheidung zum Umzug hatte 2012 für einigen Unmut in Cottbus geführt, Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) hatte gar von einer „Entsolidarisierung mit der Region Lausitz“ gesprochen.
Seit Dezember laufen an der Pappelallee die Bauarbeiten. Derzeit werden mit einem riesigen Gerät 58 Löcher gebohrt und mit Beton gefüllt, damit die Bodenplatte später einen festen Grund hat. Der instabile märkische Sand mache dies nötig, wie Holger Rostek von der KVBB erklärt. Im Frühjahr soll Grundsteinlegung, im Herbst Richtfest gefeiert werden. Die Fertigstellung des Baus ist für den Sommer 2015 geplant, dann müssen noch die Außenanlagen gestaltet werden.
Das Gebäude werde sich in das Gesamtbild der Umgebung einpassen, sagt Rostek. Die Fassade mit den großen Fenstern werde mit hellem Naturstein gestaltet, außerdem soll der Bau an der zur Pappelallee ausgerichteten Seite an einer Stelle nur drei- statt vierstöckig sein und sich so an das FH-Gebäude gegenüber anpassen. Die namensgebenden Bäume entlang der Pappelallee sind erhalten geblieben – lediglich einige kranke Bäume hätten gefällt werden müssen, sagt Rostek.
Eine Tiefgarage wird es – entgegen der Empfehlung des Gestaltungsrats – nicht geben. Stattdessen soll auf der der Pro Potsdam zugewandten Grundstücksseite ein großer Parkplatz entstehen – allerdings umgeben von Hecken und Bäumen, wie Rostek verspricht.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: