Landeshauptstadt: Die Barden kommen
In Drewitz findet am Wochenende das zweite Potsdamer Liedermachertreffen statt
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Ukulelen, Gitarren, samtige Stimmen und vor allem wunderbar poetische Texte. Das alles gibt es am kommenden Freitag und Samstag beim zweiten Liedermachertreffen „Liedl“ in der Stadtteilschule Drewitz. Veranstalter Günther Hornberger hat erneut bundesweit Liedermacher zum Musizieren nach Drewitz gerufen. Im Oktober letzten Jahres hatte er das erste Liedermachertreffen in Potsdam organisiert, was ihm persönlich ein sehr großes Anliegen war, wie er damals sagte.
Ein Jahr später freut er sich vor allem über das große Interesse der Künstler. „Es kommen Leute aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und sogar Bayern“, so Hornberger, der selbst Liedermacher ist und die Kunstform gern dauerhaft in Drewitz etablieren würde. „Direkt aus Potsdam ist allerdings leider keiner dabei.“
Vierzehn Bewerbungen gab es dieses Jahr, woraus die dreiköpfige Jury – zusammengesetzt aus Hornberger, dem Drewitzer Autor Gerd Pachan und Mirko Burghardt von Schlaatz FM – zehn Künstler auswählte. Diese werden am Freitag im Teilnehmerkonzert auftreten. Bedingung ist, dass Musik und Text selbst geschrieben sind und mit einem Begleitinstrument auf der Bühne vorgetragen werden. Dabei dreht sich dieses Jahr alles um das Thema „Nachbarschaft“.
„Manche Künstler haben dazu extra neue Texte verfasst“, so Hornberger, der auch Mitbegründer des Liedermachertreffens in Frankfurt (Oder) ist. „Das freut mich natürlich besonders, wenn das Treffen tatsächlich zum Schreiben anregt.“ Nach dem Auftritt der Künstler wählen die Besucher per Punktesystem ihren Favoriten, der mit dem sogenannten Publikumspreis ausgezeichnet wird. Zusätzlich vergibt die Jury einen Preis für den besten Liedtext.
Am Samstag werden alle Sieger noch einmal in einem Preisträgerkonzert auftreten. Das Publikum darf sich auch auf die Gewinner des letzten Jahres freuen: Masha Potempa, die den Preis für den „Besten Liedtext 2013“ gewann, sowie die Publikumsfavoriten Viktor Hoffmann und der gebürtige Potsdamer Bastian Bandt haben zugesagt. Auch Hornberger wird ein paar seiner Werke vorstellen.
„Ich bin sehr gespannt, was jeder Einzelne mitbringt“, so der Liedermacher. „Das Schöne ist ja, dass hier viele Leute mit den gleichen Interessen zusammenkommen und sich austauschen.“ Wie er sagt, hätten sich schon viele Liedermacher angekündigt, die gar nicht auftreten wollen, sondern nur das Flair genießen wollen. Die Altersspanne bewege sich dabei von 25 bis 65 Jahren. „Wir sind eben ein Treffen und kein Festival“, erklärt er mit Nachdruck. „Es geht um die Gemeinschaft, die Musik und die Texte, nicht ums Gewinnen.“
Zusätzlich zu den Konzerten werden Samstag und Sonntagvormittag Workshops zu den Schwerpunkten Text, Musik und Bühne stattfinden, für die sich Interessierte noch anmelden können, unabhängig davon, ob sie an den Konzerten teilnehmen oder nicht. Mitveranstalter sind der Verein Soziale Stadt Potsdam, Profolk e.V., der Berliner Aphaia-Verlag und das Literaturkollegium Brandenburg. Sarah Kugler
Der „Liedl 2014“ beginnt am 17. und 18. Oktober jeweils um 20 Uhr. Anmeldung zu den Workshops per Telefon unter (0331) 2019 704 oder per Mail an info@oskar-drewitz.de. Der Kostenbeitrag für das gestellte Catering beträgt 30 Euro
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