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Landeshauptstadt: Die beste Vorleserin

Alma Becker aus der Eisenhart-Schule hat den Vorlesewettbewerb gewonnen

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Sie ist zehn Jahre alt, lernt an der Eisenhart-Grundschule und will ab dem kommenden Jahr das Gymnasium besuchen: Alma Becker. Am Mittwoch hat sie den 1. Preis beim finalen Vorlesewettbewerb der Landeshauptstadt belegt. Von den 16 angetretenen Siegern Potsdamer Schulen, die am Mittwoch gegeneinander gelesen haben, hat Alma Becker die Jury am meisten von sich überzeugen können. Gelesen hat sie aus dem Buch „Steppenwind und Adlerflüge“, die Geschichte eines zwölfjährigen Mädchens in der Mongolei.

„Ehrlich gesagt, habe ich erst am Sonntag die Textstelle rausgesucht und dann jeden Abend geübt“, sagte Alma Becker nach ihrem Sieg. Im roten Kleid und mit geflochtenen Zöpfen saß sie auf der Bühne des Theatersaals der Rosa-Luxemburg- Schule, las stark betont und zog das Publikum in ihren Bann. Die Zehnjährige, die in der Schule die erste Klasse übersprungen hat und deswegen trotz ihres jungen Alters bereits in der sechsten Klasse lernt, wird nun die Stadt Potsdam im Bezirksausscheid vertreten. Es ist übrigens der dritte Sieg eines Schülers der Eisenhart-Grundschule in Folge, im Vorjahr hat Willi Herberg gewonnen, der dann im Landesfinale antrat. In den vergangenen 21 Jahren ist es dem Land Brandenburg allerdings noch nicht gelungen, einen Sieg beim Bundesfinale des Vorlesewettbewerbes zu erlesen, sagte Ronald Gohr von der Stadt- und Landesbibliothek. Er hofft, dies ändert sich irgendwann.

Die sechs Mitglieder der Wettbewerbs- Jury waren vor allem von der Genre-Vielfalt der ausgesuchten Kinderbücher überrascht. Sie haben aus „Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet“ von Alan Bradley, „Arthur Unsichtbar“ von Louise Arnold, „Ein stürmischer Anfang“ von Heather Brooks beziehungsweise „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ von Mark Twain gelesen. Letzteres war übrigens der einzige Kinderbuchklassiker aus den vergangenen Jahrzehnten, der vorgetragen worden ist. Die Schüler mussten eine kurze Einleitung in die Geschichte geben, bevor sie einen selbst gewählten Abschnitt vorgelesen haben. Drei Minuten hatten sie dafür, danach folgte eine weitere Leseaufgabe mit einem den Kindern unbekannten Text. Darin lag die Schwierigkeit: Erst die Darstellung eines eingeübten Textes, danach das freie Lesen. Und die Jury war sich einig, alle 16 haben diese Aufgabe toll gemeistert.

Die spätere Siegerin ist auf der Suche nach dem Buch übrigens in der Stadt- und Landesbibliothek fündig geworden. Sie sei mit ihrer Mama in die Bibliothek gegangen und habe es sich ausgesucht, erzählt Alma Becker. Denn die Bücher mussten andere sein als im Vorlesewettstreit der Schule. Nun will sie wieder auf die Suche gehen, nach einem neuen, interessanten Buch. Am liebsten liest sie aber Erich Kästner und Astrid Lindgren, sagt sie. Doch für die Wettbewerbe suche sie sich Geschichten aus, die nicht ganz so bekannt sind. Jan Brunzlow

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