Landeshauptstadt: „Die besten Seiten unseres Landes“
Ministerpräsident Platzeck zeichnet drei Potsdamer mit dem Verdienstorden Brandenburgs aus
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Innenstadt - Zum dritten Mal hat gestern Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) den Verdienstorden des Landes Brandenburg vergeben. Ausgezeichnet wurden zwölf Menschen, die sich durch besonderes ehrenamtliches Engagement verdient gemacht hatten. Unter ihnen sind drei Potsdamer. Bei der gestrigen Verleihung in der Staatskanzlei, bei der auch die Ordensträger der vergangenen Jahre anwesend waren, sagte Platzeck, Brandenburg wolle mit dem „Roten Adlerorden“ „in höchster Form danke sagen“. Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung des Landes Brandenburgs und wird seit 2005 anlässlich des Verfassungstages am 14. Juni durch den Ministerpräsidenten vergeben.
Jürgen Eschert, Vorsitzender des Kanu-Clubs Potsdam, wurde mit dem Orden ausgezeichnet, weil er sich in ehrenamtlicher Arbeit besonders für die Öffnung des Vereins für den Breitensport einsetzte, so Platzeck in der Laudatio. Eschert, der selbst noch täglich trainiert, gewann bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio die Goldmedaille im Einer-Canadier. Seit 1998 baute er den Kanuverein in Potsdam auf und sorgte so dafür, dass er einer der erfolgreichsten Vereine weltweit werden konnte. Er organisiert außerdem die jährlichen Wasserspiele auf der Havel und den Kanalsprint. „Ich kümmere mich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit und den Nachwuchs“, berichtete Eschert. Er habe das zwar meist im Alleingang erledigt, „aber dabei immer Freunde und Helfer gehabt“.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde Gisela Otto für ihr Engagement im Verein Knochenmarkspende Brandenburg-Berlin. 1996 gründete die Lehrerin ganz allein den Verein, nachdem einer ihrer Schüler an Leukämie erkrankte. Aus der Aktion „Helft Stefan“ wurde ein gemeinnütziger Verein, den Gisela Otto ganz allein aufbaute. Heute haben sich 27 600 Menschen in die Knochenmarksspenderdatei des Vereins eingetragen, schon 58 Mal konnte durch eine Spende Leben gerettet werden. „Gisela Otto hilft Kranken und ist Gesunden ein Vorbild“, lobte Platzeck.
Und auch Prof. Wolfgang Loschelder, ehemaliger Präsident der Universität Potsdam, erhielt den Verdienstorden. Als Mitglied im Beirat „Wissens- und Technologietransfer“ trug er zur Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Brandenburg bei. Der Ministerpräsident lobte außerdem sein ehrenamtliches Engagement als Stadtbeauftragter der Malteser.
Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner nahm ebenfalls an den Feierlichkeiten Teil. Der Brandenburgische Verdienstorden wird im Jahr an höchsten 20 Personen vergeben. Vorschlagsberechtigt sind die Minister und Mitglieder des Landtags. Die Entscheidung über die Ordensträger hat der Ministerpräsident. Platzeck sagte, die Ausgezeichneten spiegelten „Die besten Seiten unseres Landes“ wider.
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