Interview mit Katherina Reiche: „Die Bürger möchten, dass die Lage in Deutschland stabil bleibt“
Frau Reiche, zum ersten Mal seit 1990 hat die CDU den Wahlkreis 61 gewonnen. War es die Bundeskanzlerin, die Ihnen Aufwind gegeben hat?
Stand:
Frau Reiche, zum ersten Mal seit 1990 hat die CDU den Wahlkreis 61 gewonnen. War es die Bundeskanzlerin, die Ihnen Aufwind gegeben hat? Oder haben Sie einfach einen guten Wahlkampf hingelegt?
Zunächst einmal möchte mich bei den Wählern bedanken. Ohne Zweifel hat Angela Merkel den Wahlkampf als Bundeskanzlerin beherrscht. Die Bürger vertrauen ihr. Aber es gibt ja auch bei den Erststimmen einen deutlichen Zuwachs, nämlich über 18.000 Stimmen.
Katherina Reiche ist Diplomchemikerin und bereits seit 1998 Bundestagsmitglied. Im Wahlkreis 61 trat die 40-Jährige bereits zum vierten Mal als Direktkandidatin an.
Was waren aus Ihrer Sicht die Themen, die die Wähler dazu gebracht haben, für die CDU zu stimmen?
Ich denke, die Lage in Deutschland ist stabil und gut. Die Bürger möchten, dass dies so bleibt. In Potsdam waren es vor allem die Themen Bildung und Familie, bezahlbarer Wohnraum und Chancen im ländlichen Raum, mit denen wir punkten konnten.
Im Potsdamer Stadtgebiet selbst hat allerdings Frau Wicklein mehr Erststimmen gewonnen. Warum?
Ich habe im ganzen Wahlkreis 58000 Stimmen bekommen, das sind 18000 mehr als 2009. Klar gibt es immer Unterschiede zwischen dem ländlichen Raum und dem Stadtgebiet. Aber ich denke, ich kann mich vor allem erst mal über das gute Ergebnis freuen.
Im kommenden Jahr sind in Potsdam Kommunalwahlen. Glauben Sie, die CDU kann etwas vom derzeitigen Schwung bis dahin mitnehmen?
Natürlich wollen wir den Schwung mit in das nächste Wahljahr nehmen. Unsere Mitglieder haben toll und engagiert gekämpft. Aber jede Wahl hat ihre eigenen Themen und Schwerpunkte. Ich erwarte, dass die CDU in Potsdam weiter engagiert und hörbar ist, eigene Akzente setzt und Geschlossenheit zeigt.
Sie sind seit 2009 parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium. Wissen Sie schon, welche Aufgabe Sie in der neuen Bundesregierung übernehmen? Streben Sie einen anderen Posten an?
Zunächst einmal haben wir der SPD und den Grünen Gespräche angeboten. Bevor wir nicht in Verhandlungen treten, ist weder Zeit noch Gelegenheit, über Positionen zu sprechen. Bis zum Amtsantritt der neuen Regierung werde ich das Amt als parlamentarische Staatssekretärin auf jeden Fall ausfüllen.
Verraten Sie uns Ihre Wunschkoalition?
Wir sondieren erst einmal mit den demokratischen Parteien – die Linke ausgeschlossen. Mir geht es vor allem darum, möglichst zügig eine mehrheits- und handlungsfähige Regierung zu bilden. Europa schaut schließlich auf uns.
Die Fragen stellte Katharina Wiechers
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