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Sport: „Die Chancen stehen fifty-fifty“

Potsdams Turbine-Trainer Bernd Schröder zum DFB-Pokal-Halbfinalspiel daheim gegen Bayern München

Stand:

Im DFB-Pokal-Halbfinale der Fußball- Frauen will der FFC Turbine Potsdam am Sonntag daheim gegen den FC Bayern München (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) erneut ins Endspiel einziehen. Die Mannschaft um Trainer Bernd Schröder ist Pokalverteidiger.

Nun steht fest: Männer-Oberligist Babelsberg 03 kann am Sonnabend daheim gegen Neuruppin in die Rückrunde starten. Kann auch Turbine am Sonntag gegen Bayern München spielen, Herr Schröder?

Davon gehe ich aus. Wenn sich die Bedingungen bis dahin nicht wesentlich verschlechtern, wird der Platz durch unser Spiel nicht mehr ramponiert, als er es dann ohnehin sein wird. Mit dem SVB und der Stadt ist abgesprochen, dass der Platz nach dem Sonnabend-Spiel wieder so weit wie möglich hergerichtet wird.

Dieses Halbfinalspiel ist – gemessen an Ihren Saisonzielen – Turbines wichtigste Partie in dieser Saison, oder?

Ja. Deshalb ist es auch so eminent wichtig, dass es stattfindet. Wir sehen durch Meisterschaft, UEFA-Cup und Nachwuchs- Länderspiele – mit sechs dafür vorgesehenen Potsdamerinnen – keinen Spielraum mehr, die Partie irgendwann nachzuholen. Das DFB-Pokalfinale wird in diesem Jahr ja schon am 29. April ausgetragen.

Mit dem Erreichen des Endspiels ist wieder ein warmer Geldregen verbunden

Vom DFB gibt es für den Finaleinzug 65 000 Euro. Darüber hinaus winken weitere Einnahmen durch zusätzliche Sponsorenvereinbarungen, so dass mit allem Drum und Dran 100 000 Euro möglich sein könnten. Außerdem geht es aber auch um Image und neue Verträge mit den Spielerinnen.

War es mit einem Blick auf die jetzige Pokalpartie schwerwiegender, dass am vergangenen Sonntag Turbines Spiel beim Hamburger SV ausfiel, oder dass Bayern München das Punktspiel zu Hause gegen Bad Neuenahr mit 1:4 verlor?

Natürlich war es für uns von Nachteil, dass wir nicht antreten konnten. Wir haben am Mittwoch auf Kunstrasen gegen unsere eigene zweite Mannschaft gespielt, was natürlich kein gleichwertiger Ersatz war. Für uns wäre die Partie beim HSV wichtiger gewesen, als es für Bayern ein Sieg gegen Bad Neuenahr war. München hat – wie mir Augenzeugen sagten – dieses Punktspiel nicht mit aller Ernsthaftigkeit betrieben. Die Bayern konzentrieren sich ganz auf das Pokalspiel bei uns. Nachdem sie im vergangenen Jahr im Halbfinale bei uns – unter aus ihrer Sicht unglücklichen Umständen – mit 0:2 ausgeschieden sind, wollen sie den Bock diesmal unbedingt umstoßen.

Turbine erwartet also – trotz des klaren 5:0-Sieges in der Bundesliga in München – kein Spaziergang?

Überhaupt nicht. Bei diesem 5:0 waren wir keineswegs so viele Tore besser. Und das Halbfinalspiel des letzten Jahres muss uns Warnung genug sein; aus diesem Spiel ziehen die Münchnerinnen noch heute Motivation. Außerdem haben sie sich mit Bianca Rech auf der linken Mittelfeldseite verstärkt – ich bin mir unseres Sieges keineswegs sicher. Die Chancen stehen fifty-fifty.

Wie sieht es personell aus?

Ariane Hingst hat Beschwerden durch Überdehnungen im rechten Knöchel und deshalb in dieser Woche weniger trainiert. Und Isabel Kerschowski hat durch die hohe Belastung und das viele Trainieren und Spielen auf Kunstrasen ständig Probleme mit den Achillessehnen und der Muskulator. Beide können am Sonntag aber spielen. Auch sonst haben wir – zumindest bisher – alle Spielerinnen an Deck.

Das Interview führte Michael Meyer

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