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Punkt! Für die Volleyballerinnen des SC Potsdam um Libera Lisa Rühl (Nummer 3) ist das Spiel gegen den vielfachen Meister Schwerin Bewährungsprobe und Gradmesser zugleich.

©  Gerhard Pohl

Sport: Die Euphorie ein wenig bremsen

Trainer Salomoni hält die Erwartungen an seine Volleyballerinnen für zu hoch. Heute ist Schwerin zu Gast

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Nichts zu verlieren und mutig rangehen – mit diesem Credo schickt Trainer Alberto Salomoni seine Potsdamer Volleyballerinnen am heutigen Samstag auf das Feld, wenn es in der Arena am Luftschiffhafen ab 18.30 Uhr zum Aufeinandertreffen mit dem Schweriner SC kommt. Nach der 2:3-Niederlage gegen den Meister Dresdner SC ist das Spiel gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga der zweite Höhepunkt auf dem Saisonplan, für die Potsdamerinnen jedoch auch Bewährungsprobe und Gradmesser zugleich.

Bisher ungeschlagen reist die Mannschaft aus der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommern zum Spiel an die Havel. Fünf Spiele, fünf Siege – eine beeindruckende Bilanz, die Alberto Salomoni allerdings nicht weiter überrascht. „Das ist eben eine Mannschaft, die zusammengestellt wurde, um die Meisterschaft zu gewinnen“, meint der Trainer des SC Potsdam. Gespickt mit Nationalspielerinnen gehört der Schweriner SC, zwischen 2009 und 2013 viermal Deutscher Meister, neben den Dresdnern für Salomoni zu den stärksten Teams der Liga und zu den größten Favoriten um die Meisterschaft. Sein Team hingegen sei mit dem Ziel einer direkten Qualifikation für die Play-offs in die Saison gestartet. Und das verfolgen sie weiterhin. Die Euphorie, die nach dem beinahe makellosen Start und dem aktuell dritten Tabellenplatz in die diesjährige Spielzeit von außen auch in sein Team getragen wird, gefällt dem 48-Jährigen jedoch nicht. „Die Erwartungshaltung ist einfach zu groß“, so Salomoni.

Ähnlich sieht es auch Libera Lisa Rühl. „Ein bisschen Euphorie kann schon hilfreich sein, aber wir müssen den Ball erst einmal flach halten. Die Saison ist noch sehr lang.“ Obwohl auch sie von dem guten Auftakt ihrer Mannschaft begeistert ist. Trotz der späten Ankunft einiger Spielerinnen – nur zwei Wochen konnten die Potsdamerinnen gemeinsam vor dem Saisonbeginn trainieren – und der großen Veränderungen, die der gesamte Kader zur Vorsaison aufweist, habe sich das Team schnell gefunden und das in den bisherigen Spielen auch auf dem Feld gezeigt.

Das Spiel gegen den Schweriner SC sehen sowohl Trainer als auch Spielerin als wichtigen Gradmesser für die weitere Saison. Von Dresden abgesehen, traten die Potsdamerinnen gegen Teams an, die zurzeit in der unteren Tabellenhälfte festhängen: Ladies in Black Aachen, Köpenicker SC, die VolleyStars Thüringen und Aurubis Hamburg. Mit dem Schweriner SC steht den Potsdamerinnen heute ein anderes Kaliber gegenüber. „Nach diesem Spiel werden wir sehen, ob wir in die obere oder untere Tabellenhälfte gehören“, erklärt Salomoni. Obwohl er in Schwerin den klaren Favoriten für das heutige Spiel sieht, erwartet der SCP-Trainer ein Partie auf Augenhöhe. Vor allem weil sein Team völlig ohne Druck auflaufen könne. Gerade in solchen Spielen, wo keiner einen Sieg erwartet, könne seine Mannschaft immer am besten aufspielen. „Schwerin muss gegen uns gewinnen, wir können, müssen aber keine Punkte in diesem Spiel holen“, erklärt er.

Vor allem mit dem Heimvorteil auf ihrer Seite hält auch Lisa Rühl es nicht für ganz ausgeschlossen, dass ihr Team gegen Schwerin einen Punkt holen kann. „Das ist ein Gegner, der uns in den letzten Jahren mit ihrer Spielweise meist gelegen hat und mit dem nötigen Quäntchen Glück zu Hause, wer weiß.“

Chantal Willers

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