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Landeshauptstadt: Die Freuden des Königs
Schlösserstiftung lädt zum Winzerfest und versteigert 40 Flaschen des ersten Klausberg-Weins
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Sanssouci - Die Schlösserstiftung lädt zum ersten Winzerfest auf dem Königlichen Weinberg am Rande des Parkes Sanssouci ein. Winzer aus dem gesamten Bundesgebiet haben ihre Teilnahme angekündigt, teilte die Stiftung mit. Am Sonntag, dem 24. Juni, können Weininteressierte alles über die Geschichte des Weinbaus am Klausberg an der Maulbeerallee erfahren.
Friedrich der Große ließ den Weinberg im Jahre 1769 anlegen. Nach der Abdankung der preußischen Monarchen 1918 verfiel der Klausberg zusehens, wie Schlössergeneral Hartmut Dorgerloh am Donnerstag vor Journalisten erklärte: „Hier passierte gar nichts mehr.“ Seit 2006 änderte sich jedoch die Situation, gemeinsam mit den Mosaik-Werkstätten Berlin wird das königliche Terrain wieder revitalisiert. 700 Rebstöcke sind bereits gepflanzt worden. 2011 wurde nun in Zusammenarbeit mit dem Gubener Weinbau e.V. in Grano der erste Wein gekeltert, wie Andreas Kramp, Geschäftsführer der Mosaikwerkstätten berichtete. Zum Winzerfest am 24. Juni sollen die ersten, durchnummerierten 40 Halb-Liter-Flaschen „Royal Plaisir“ – zu deutsch: „Königliche Freude“ – ersteigert werden. Es handelt sich dabei um eine Cuvée aus den Sorten Grauer Burgunder und Weißer Gutedel. „Er ist halbtrocken und schmeckt vorzüglich“, erklärte Kramp. Das Mindestgebot betrage zehn Euro, gesteigert würden die Gebote in Zwei-Euro-Schritten. Kramp: „Man tut damit nicht nur dem Gaumen etwas Gutes“, sagte Kramp. Denn der Erlös des Weines kommt den Mosaik-Werkstätten, in denen behinderte Menschen Arbeit finden, und der Wiederherstellung des Gartens auf dem Klausberg zugute.
Der Wein des Klausberges, gezogen unter anderen an den sogenannten Lepérschen Treibmauern, diente Friedrich dem Großen als Tafelwein. Einen Trinkwein vom Klausberg hat es zu Friedrichs Zeiten noch nicht gegeben. Dorgerloh zufolge war der Philosophenkönig ein großer Genießer. „Er hat unheimlich viel getrunken“, erklärte der Schlösserchef. Vor allem Champagner, aber auch Bergerac, rot und weiß, sowie Tokayer fanden den Gefallen des großen Königs. Friedrich habe Dorgerloh zufolge den Wein den Gästen seiner Tafel zugeteilt, je nach Gusto und Sympathie. Das Beste war abgefüllter Flaschenwein, dem folgte „Fasswein“ und dem wiederum sogenannter „Fischwein“, berichtete Dorgerloh und sagte: „Das war besseres Essigwasser.“
Besucher des Winzerfestes auf dem Klausberg können auch eine kleine Ausstellung besichtigen, die provisorisch in einem alten Heizhaus eingerichtet wurde. Die Exposition bietet Informationen über die Geschichte des Weinbergs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Auch wird über die „Vision 2019“ berichtet. Dann, zum 250. Geburtstag des Weinberges, so hoffen Kramp und Dorgerloh, soll er wieder vollständig rekonstruiert sein. gb
Weiteres im Internet unter:
www.mosaik-berlin.de
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