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Besuchermagnet. Das Schloss Sanssouci und sein Park haben im vergangenem Jahr 323 890 Touristen angelockt. Es ist damit das beliebteste Ausflugsziel für Gäste aus aller Welt, die immer öfter in Potsdam Halt machen.

© Bernd Settnik dpa

Landeshauptstadt: Die Japaner kommen, die Dänen seltener

Potsdams Anziehungskraft auf Touristen aus aller Welt wächst: Stadt zählte 2010 so viele Gäste wie noch nie

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Die Zahlen bestätigen es: Potsdam kann sich als Ausflugsziel sehen lassen, die Stadt zählte im Jahr 2010 so viele Touristen wie noch nie. Die Gäste bleiben immer länger und lassen immer mehr Geld in Restaurants, Kneipen und Hotels. Sie kommen aus Deutschland, aber immer öfter auch aus Japan, den USA, der Schweiz oder Afrika. Während im vergangenen Jahr 11 Prozent mehr Amerikaner und 76 Prozent mehr Japaner die Stadt besuchten, ließen sich Dänen, Engländer und Italiener hingegen seltener blicken.

Die Stadt Potsdam hat gestern den Tourismusbericht für das Jahr 2010 veröffentlicht. Dem umfangreichen Zahlenwerk nach zählte die Stadt im vergangenen Jahr rund 18,5 Millionen Tagesgäste und weitere 882 555 Übernachtungen. Das freut Hoteliers und Gastwirte: Das Übernachtungsplus entspricht 6,2 Prozent. Die insgesamt 381 073 Übernachtungsgäste blieben im Schnitt 2,3 Tage. Ihnen standen 5140 Betten zur Verfügung, die waren über das Jahr mit 45,2 Prozent fast zur Hälfte ausgebucht. Zu den beliebtesten Besuchermonaten zählt die Zeit von Mai bis September, dann sind die Gästezahlen zum Teil viermal so hoch wie im Januar.

„Tourismus ist ein knallharter Wirtschaftsfaktor“, sagte gestern der Wirtschaftsförderer der Stadt, Stefan Frerichs. Die Stadt werde von immer mehr Touristen für Reisen oder Ausflüge ausgewählt, vor allem von Gästen aus dem benachbarten Berlin. „Rein rechnerisch kommt jeder Berlingast einmal nach Potsdam“, sagte Frerichs. Außer durch Schlösser und Gärten schlenderten sie dann immer öfter auch durch die Innenstadt und machten in Restaurants und Läden Halt.

Durchschnittlich lässt ein Tagesgast 32,60 Euro bei seinem Besuch in der Stadt, ein Übernachtungsgast 183,50 Euro. So summieren sich die Bruttoumsätze der Potsdamtouristen für Übernachtungen, Einkäufe oder Restaurantrechnungen auf 775,3 Millionen Euro im Jahr. Das ist ein Plus von 22,3 Millionen im Vergleich zu 2009. „Wir nähern uns der Milliarde“, so Frerichs. Die Tourismus- und Übernachtungszahlen stiegen 2010 auf den höchsten Wert, der je gemessen wurde. „Wir haben genug Anlass zu glauben, dass es so weiter geht“, so Frerichs.

Mit 600 000 Euro jährlich fördert die Stadt die Entwicklung des Tourismus. Das Geld fließt unter anderem in die Touristeninfo am Hauptbahnhof und in der Brandenburger Straße. Ein finanzieller Einsatz, der sich lohne, erklärte Frerichs: Rein rechnerisch finanzieren die Touristen 18 200 Angestellten mit einem jährlichen Durchschnittseinkommen von knapp 19 000 Euro einen Job in der Stadt.

Knapp zehn Prozent der Gäste, die in Potsdam ihr Geld lassen, kommen aus dem Ausland. Seit dem Jahr 2000 verzeichnet die Stadt damit ein Besucherplus an ausländischen Übernachtungsgästen von 41 Prozent – vorneweg die Niederländer, gefolgt von Österreichern, Amerikanern und Schweizern und auch den Japanern. Hingegen brachen die Übernachtungszahlen der Dänen um fast 17 Prozent auf 2143, die der Italiener um zwölf auf 1632 und der Engländer um fünf Prozent auf 2706 ein.

Vor allem Potsdams Schlösser und Gärten erfreuen sich großer Beliebtheit bei Touristen: Sanssouci war mit 323 890 Gästen der Publikumsmagnet, gefolgt vom Neuen Palais und dem Schloss Cecilienhof. Der Filmpark zählte 275 025 Besucher, die Biosphäre mit 147 094 Gästen fast 25 000 Besucher mehr als 2009.

Im brandenburgweiten Vergleich landet Potsdam auf Platz fünf der beliebtesten Ausflugsziele im Land, hinter dem Spreewald, dem Ruppiner Land oder dem Fläming. Im deutschlandweiten Vergleich spielt Potsdam eine eher kleine touristische Rolle: Während in Potsdam mit 882 555 Übernachtungen im Jahr 2010 ein Allzeithoch gemessen wurde, werden zum Beispiel in Dresden jährlich etwa 3,3 Millionen Übernachtungen gebucht, in Berlin fast 19 Millionen.

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