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Landeshauptstadt: Die Japaner kommen nicht

1500 Aktive zur WM der Marching Show Bands erwartet / 20 000 Essen-Portionen werden zubereitet

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23 Orchester aus elf Staaten erwartet Potsdam zur Weltmeisterschaft der Marching Show Bands vom 26. Juli bis zum 1. August. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, sagt Organisationschef Klaus Mertins. Immerhin sind 1500 Musiker zu umsorgen, verpflegen und unterzubringen. Allein 20 000 Essensportionen muss die AG Catering vorbereiten und dazu noch die lukullische Verpflegung am Wettkampfort sichern, dem Stadion im Luftschiffhafen.

Als kleinen Wermutstropfen empfinden die Organisatoren, dass einige prominente Bands wie die Japaner nicht kommen. „Japan wäre Anwärter auf den Weltmeistertitel gewesen“, bemerkt Thomas Knüpfer vom Potsdamer Fanfarenzug. Ebenfalls nicht vertreten sind die USA und Holland. „Einige Bands können die Kosten nicht aufbringen“, erläutert Mertins. Am Anfang hätten 38 Orchester ihre Teilnahme signalisiert, davon seien jetzt 23 übrig geblieben. Mertins nennt als Teilnehmer unter anderem Brasilien, Taiwan, Thailand, Malaysia, Polen Irland, und Italien. „Anmeldeschluss war eigentlich der 31. Dezember 2009, aber wenn eine Band noch auf den letzten Drücker kommt, ist sie willkommen“, so der Organisationschef.

Die Potsdamer, die eine Weltmeisterschaft dieser Art nach 2001 zum zweiten Mal erleben, können sich auf ein attraktives Großereignis freuen. Mertins kündigt über 40 öffentliche Konzerte an verschiedenen Orten vom Hauptbahnhof über die Brandenburger Straße bis zum Kutschstall an. Zum Rahmenprogramm erwarte Potsdam zusätzlich 16 deutsche Orchester sowie eines aus der Schweiz mit insgesamt 750 Musikern. „Aber das ist nicht nur eine Show, da geht’s ans Eingemachte“, bemerkt Oberbürgermeister Jann Jakobs und verweist auf die Punktejagd bei den Show- und Marschwettbewerben. Eine internationale Fachleute-Jury bewertet die Leistungen. Das Finale und die feierliche Siegerehrung finden am 1. August im Luftschiffhafen statt. Der Potsdamer Fanfarenzug will wieder einen Spitzenplatz erkämpfen. Wie Ausbildungsleiter Alexander Lindt erläutert, nehmen von den hundert aktiven Mitgliedern des Fanfarenzuges 60 an den Wettbewerben teil. „In der Schlussphase trainieren wir jeden Tag“, kündigt Lindt an. Die schärften Konkurrenten kämen aus dem eigenen Land sowie aus Malaysia und Thailand.

Um die organisatorischen Anforderungen zu bewältigen stehen viele ehrenamtliche Helfer bereit. Allein 60 kommen aus dem Kreis des Potsdamer Fanfarenzuges. 35 Gymnasiasten mit Fremdsprachenkenntnissen haben sich als Band-Begleiter bereit erklärt und einige Sportvereine helfen mit. Organisatorischer Schwerpunkte sei laut Mertins im Moment die Sicherung von Verpflegung, Unterkunft und Transport der Gäste. Die Musiker schlafen in Schulen, Hotels und in Kasernen der Bundeswehr. „Als die Band aus Thailand erfuhr, dass Kasernen der Bundeswehr als Unterkunft zur Verfügung stehen, haben sie sich spontan dafür gemeldet.“ Günter Schenke

Günter Schenke

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