
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Die „Klappe“ fällt und Prosit
Auf dem Gelände der Park Studios Babelsberg feiert die Restaurant-Bar „Klappe“ heute ihren Neustart
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Heute fällt die erste Klappe, auch wenn schon seit Ostern geprobt wird in der neuen Restaurant-Bar „Klappe“ auf dem Gelände des ehemaligen Defa-Dokumentarfilmstudios Babelsberg, auf dem sich längst die Park Studios Babelsberg etabliert haben. Sie liefern gerade den technischen Rahmen für die Sat1-Telenovela „Anna und die Liebe“. Auch die Gastronomie hat Tradition an diesem Standort. Seit 1934 gab es dort Klemms Ballsäle, in denen sich die Ufa-Stars tummelten, aber auch einfache Mitarbeiter versorgt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Defa auf das Gelände, machte aus dem Ballsaal ein Studio und aus dem Restaurant eine Kantine. Nach der Wende dann einige Versuche der Filmleuteversorgung, auch einige Verärgerung wegen unzureichender Qualität, zum Schluss nur noch ein Krisenmanagement und ab Weihnachten war geschlossen.
Jörg Weiland, bis 1976 selbst Kameramann und später erfolgreicher Unternehmer in Westberlin und Westdeutschland, kaufte das Gelände in Alt Nowawes gegenüber dem Eingang zum Park Babelsberg und stattete es mit dem aktuellsten Know-how aus, das er nun Film- und Fernsehproduktionen anbietet. Weiland, der seit 1997 wieder in Potsdam lebt, kennt den Alltag der Filmleute aus eigener Erfahrung, weiß, welch anstrengendes Pensum absolviert werden muss und findet, dass wer hart arbeitet auch richtig versorgt werden müsse. „Wenn es nicht anders klappt“, erklärte er Ende 2010, „dann mache ich die Gastronomie eben selbst.“ Seine Frau hatte schon entsetzt reagiert, als er das Gelände kaufte und eigentlich wollte der inzwischen 67-Jährige ja auch kürzertreten. Doch es muss ihn zu sehr in den Fingern gekribbelt haben, als die Studios zum Verkauf standen. Und nun noch ein Neustart in der Gastronomie?
Bei der Gaststätte hat sich Weiland fachmännische Hilfe geholt. In der Küche wirkt Gourmetkoch Arne Halit mit seinem Team, den Weiland aus Bonn mitgebrachte, wo er noch immer ein Einfamilienhaus besitzt. Halit wollte eigentlich nach Berlin, scheint aber gern in Potsdam hängen geblieben zu sein. Ebenfalls aus Bonn kommt der zukünftige Restaurantleiter Marcus Imig, der am 1. Juni anfängt und dann ab Mittag öffnen will. Vorerst werden die Gäste erst ab 18 Uhr beköstigt.
Das Restaurant hat 50 Plätze, im Sommer auch draußen im Garten. Die Speisekarte bietet Produkte der Region an, zurzeit natürlich Spargel in vielen Variationen, es gibt Klassiker wie Schnitzel oder Blut- und Leberwurst, aber auch edle Fischgerichte und Rehkeule. Wechselnde Speisekarte ist angesagt. „Halit ist ein Koch, der hat was vor“, meint Weiland. Zum Gaststättenservice gehört auch das Catering für die Anna-und-die-Liebe- Crew. 70 bis 90 Essen gehen täglich raus und die sollen selbst nach Wochen noch abwechslungsreich und appetitlich schmecken.
Seine neue Wohlfühlatmosphäre hat das Restaurant mit Bildern von Filmstars und Kultregisseuren bekommen. Sie stammen von Weiland-Sohn Robert, der in Potsdam ein Atelier hat. In der Raucherlounge darf Humphrey Bogart eine endlose Zigarette paffen. Heute zur Eröffnung wird natürlich Prominenz erwartet. Der Komiker Karl Dall habe fest zugesagt und der Direktor der Hochschule für Film und Fernsehen Dieter Wiedemann ebenfalls.
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