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Landeshauptstadt: Die Kultur des Holzbaus

„Fachtagung Holzbau“ der FH / Endgültig entschieden: Bundesstiftung Baukultur kommt nach Potsdam

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Jägervorstadt - Holz oder Beton? Diese Frage wurde gestern bei der „Fachtagung Holzbau Berlin und Brandenburg“ in der Fachhochschule Potsdam eindeutig beantwortet. „Holzhäuser haben unsere Sympathie wiedergewonnen“, stellte Rektorin Helene Kleine bei ihrer Begrüßung fest. Architekten, Bauingenieure und Wissenschaftler hatten sich zum zehnten Mal auf dem Campus an der Pappelallee versammelt. Alles bekennende „Holzfreunde“, wie sie freundschaftlich begrüßt wurden.

Thema der Tagung waren Fragen der Baukultur. Es ging also nicht nur um die Konstruktion, sondern auch um die Geschichte und Gestaltung von Holzhäusern. Dabei wurde die Arbeit von Prof. Bernd Steigerwald besonders gewürdigt. Der Professor für Baukonstruktion hat in den vergangenen 15 Jahren die Fachhochschule mit aufgebaut. Diese Aufbauarbeit habe „unendlich viel Spaß gemacht“, sagte Steigerwald den PNN. Nun wird er emeritiert. Seine Arbeit zur Baukultur in Holz war der rote Faden der Tagung. So hat sich Prof. Steigerwald mit der Arbeit des Architekten Konrad Wachsmann beschäftigt. Wachsmann erbaute im Jahr 1929 das Sommerhaus von Albert Einstein in Caputh. Überhaupt finden sich in der Region noch viele Beispiele für klassische Holzarchitektur.

Gerade im Hinblick auf lokale Initiativen des Stadtumbaus in Potsdam sei der Holzbau von besonderer Bedeutung, sagte Renate Fritz-Haendeler vom Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg. Sie würdigte ebenfalls die Leistung von Prof. Steigerwald. Sie verwies aber auch auf die gestrige Zustimmung des Bundesrats zu einer „Bundesstiftung Baukultur“ in Potsdam. Die Stiftung, die in die ehemalige Intendantenvilla in der Schiffbauergasse einziehen soll, sei das Ergebnis einer „Metropolenbewerbung“ von Berlin und Brandenburg, so Fritz-Haendeler. Die Stiftung solle vom kreativen Milieu am neuen Kulturstandort profitieren. Das Ziel sei, Baukultur aus Deutschland international bekannter zu machen.

Die Fachtagung öffnete die Türen der Hochschule für einen Dialog zwischen Wissenschaft, Unternehmen und Politik. Dies sei Teil des Konzepts der Tagung, sagte Ulrike Weichelt. Sie ist für den Technologietransfer an der FH zuständig, vernetzt also Wissenschaft und Praxis. So zeigten Aussteller in der großen Prüfhalle des Werkstattgebäudes Produkte rund um das Thema des Hausbaus in Holz. 15 Prozent der Eigenheime würden heute aus Holz gebaut, so Prof. Wolfgang Rug von der FH Eberswalde. Tendenz steigend. Dies konnte auch Aussteller Frank Jäger von einer Neuruppiner Firma bestätigen. Für individuell geplante Häuser hat die Firma gerade ein Werk mit 40 Arbeitsplätzen gebaut.

Mark Minnes

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