Landeshauptstadt: Die Kunst des Schmetterns
Der Tischtennisverein Einheit Potsdam e.V. ist offen für Menschen jeden Alters
Stand:
Potsdam bewegt sich! Bei der großen Sommeraktion der Potsdamer Neuesten Nachrichten unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jann Jakobs können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren 15 verschiedene Sportarten in kostenlosen Schnupperkursen kennenlernen. Mit den mehr als 100 Veranstaltungen soll eine gesunde Lebensweise unterstützt und der sportliche Ehrgeiz der Kinder gefördert werden. Die PNN berichten in loser Folge über alle 15 vorgestellten Sportarten.
Heute: Tischtennis
Innerhalb weniger Minuten ist aus der leeren Sporthalle der Rosa-Luxemburg-Schule ein Raum voller Tischtennisplatten und fliegender Bälle geworden. Vielstimmiges Geklapper erfüllt die Luft. Kniehohe Stellgitter teilen die Halle in drei Segmente und verhindern, dass die weißen Bälle zu weit wegrollen.
An den Tischen haben sich die Spieler zu Pärchen zusammengefunden und starten locker ins Spiel. „Das Schöne am Tischtennis ist, dass man es das ganze Leben lang spielen kann“, sagt der Präsident des Vereins, Dietmar Süßenbach. Und tatsächlich, an den Tischen stehen Menschen jeden Alters: Kinder, Jugendliche, Rentner, Erwachsene. Theo ist mit seinen sieben Jahren der Jüngste und ist heute zum Schnuppertraining hier. Bevor er loslegen kann, muss Übungsleiter Dieter Jonescheit noch einen Schläger für ihn finden. Jeder Tischtennisspieler hat seinen eigenen, nach den persönlichen Vorlieben und Wünschen ausgestatteten Schläger. Auf den Härtegrad der Beläge und die Beschaffenheit der Noppen kommt es an, und natürlich auf das Material und die Form des Griffes. Der besteht keinesfalls nur aus Holz, sondern kann zusätzlich auch Carbon, Aluminium oder den Kunststoff Kevlar enthalten. „Das sind heute richtige Hightech-Materialien“, erklärt Vereinschef Andreas Nehrenheim. Kai Witza trainiert unterdessen den Angriffsschlag. Der elfjährige Blondschopf mit den vielen Sommersprossen spielt seit eineinhalb Jahren Tischtennis und gehört zu den Besten seiner Altersklasse. Nehrenheim spielt ihm die Bälle zu und gibt Anweisungen: „Herum die Schulter, nicht nach hinten kippen, Ball streifen lassen.“ Körperhaltung und Beinarbeit sind wichtig, aber auch, den Ball an der richtigen Stelle zu treffen, ihn rotieren zu lassen. Die Technik wird solange wiederholt, bis der „Topspin“ sitzt. „Augen zu und einprägen“, sagt Nehrenheim.
An den Nebentischen haben inzwischen die Spieler gewechselt. Einige ältere Herren spielen zu viert ein Doppel, zwei Mittzwanziger liefern sich einen rasanten Schlagabtausch mit kurzen Ballwechseln, der kleine Theo spielt gemütlich mit seinem Vater. Nicht nur das Alter und das spielerische Niveau der über 200 Vereinsmitglieder sind breit gestreut. An den Spieltischen werden soziale Kontakte zwischen Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensumständen geknüpft: Der Schriftsteller spielt mit dem Gymnasiasten, der Restaurator mit dem Lehrer. Die älteren Spieler sind Ansprechpartner für die jüngeren. „Das ist für beide Seiten gut“, so Nehrenheim.
Nicht nur Schnelligkeit, Präzision und Ausdauer werden beim Tischtennis trainiert. „Die geistige Leistung ist mindestens genauso groß wie die körperliche“, erklärt Süßenbach. Seit einem Jahr engagiert sich der Verein verstärkt in der Seniorenarbeit. 14 Mitglieder hat die Seniorengruppe bereits. Doch der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf der Kinder- und Jugendarbeit, die durch einen großen Betreuerstab gesichert wird. Der Verein, der viel Wert auf das Miteinander und das Engagement jedes Einzelnen legt, sei „bunt und offen“, betont Süßenbach. „Jeder kann kommen und mitmachen.“
TTV Einheit Potsdam e.V., Training montags 16 bis 20 Uhr in der Sporthalle der Rosa-Luxemburg-Schule, Burgstraße 23a. Internet: www.ttve-potsdam.de
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