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Von Erhart Hohenstein: Die Lederhosen ausgezogen

Erstmals seit 2005 gelang Turbine wieder ein Sieg gegen Bayern München

Stand:

Erstmals seit 2005 gelang dem 1. FFC Turbine Potsdam in der Fußball-Bundesliga wieder ein ein Sieg über Bayern München. Mit einem 3:0 nach Treffern von Viola Odebrecht (17.), Nadine Keßler (54.) und Anja Mittag (65.) fiel er im Aschheimer Sportpark vor nur 785 Zuschauern überraschend klar aus.

Danach hatte es in den ersten 15 Minuten keineswegs ausgesehen. Bayern präsentierte sich am Anfang gegen die etwas schläfrig wirkenden Turbinen aggressiv und zweikampfstark. Die Gastgeberinnen bekamen im Mittelfeld zuviel Raum. Dadurch konnte Nicole Banecki von halbrechts aus 12 Metern abziehen, Torhüterin Anna-Felicitas Sarholz war durch den harmlosen Ball jedoch nicht zu gefährden.

Die Ex-Potsdamerin Petra Wimbersky drehte auf und spurtete übers halbe Spielfeld. Mit Turbine-Mannschaftkapitän Jennifer Zietz, die sie mehrfach per Tackling stoppte, entwickelten sich heiße Zweikämpfe. Zunächst brachte Zietz ihre frühere Teamkollegin zu Fall (15.), gleich darauf (16.) revanchierte sich Wimbersky mit einem übel anzusehenden Foul (gestrecktes Bein). Beide sahen die Gelbe Karte.

Nach der schwierigen Anfangsphase bekamen die Gäste jedoch mehr und mehr Oberwasser. Wunderschön herausgespielt schließlich der Führungstreffer durch Viola Odebrecht nach Vorarbeit von Fatmire Bajramaj (17.). Im Anschluss daran geriet Bayern von der Rolle. Turbine zog routiniert sein Kombinationsspiel auf, der Ball lief gut durch die Reihen. Die Potsdamerinnen erspielen sich zahlreiche gute Möglichkeiten, von denen sie jedoch keine weitere zum Ausbau des Torvorsprungs nutzen können.

Immer stärker wurde nach Wiederanpfiff Anja Mittag. In der 54. Minute ließ sie auf der linken Seite zwei Gegenspielerinnen aussteigen. Ihre Hereingabe erreichte die zentral stehenden Nadine Keßler, die aus der Drehung abzog und aus 17 Metern halblinks zwischen den Pfosten zum 2:0 traf. Die endgültige Entscheidung dann in der 65. Minute, als die freistehende Mittag aus 15 Metern den Ball im langen rechten Eck versenkte.

„Die ersten 15 Minuten sind wir nicht ins Spiel gekommen, haben zu abwartend gespielt. Anschließend haben wir das Spiel bestimmt, wunderschöne Tore geschossen. Nach fünf Jahren haben wir heute zum ersten Mal hier souverän gewonnen, darüber freuen wir uns sehr“, sagte Turbine-Trainer Bernd Schröder.

„Wir hätten das 1:0 machen müssen, bevor Potsdam das erste Tor gelungen ist. Uns war klar, dass wir heute hier nicht siegen konnten. Potsdam hat ohne Frage verdient gewonnen, ist sehr, sehr selbstbewusst aufgetreten, körperlich sehr präsent und man hat eine sehr eingespielte Mannschaft gesehen. Da hatten wir zu wenig entgegenzusetzen“, befand Bayern-Trainer Thomas Wörle.

1. FFC Turbine: Sarholz; Schmidt, Peter, Henning; Odebrecht, Keßler, Zietz, Kemme ( 81. Schröder), Nagasato, Bajramaj, Mittag

Erhart Hohenstein

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