Landeshauptstadt: Die letzte Klappe
Potsdams Jahr des Films 2011 geht zu Ende und damit auch die PNN-Serie „Mein Lieblingsfilm“. Zum Schluss blicken wir zurück auf die Favoriten der Potsdamer – und verraten unsere Filmlieblinge
Stand:
49 Potsdamer – 47 Lieblingsfilme: Mit dem Themenjahr „Stadt des Films“ geht in den PNN auch die wöchentliche Serie „Mein Lieblingsfilm“ zu Ende. 22 Potsdamerinnen und 27 Potsdamer haben uns im abgelaufenen Jahr verraten, welche Filme ihnen so viel bedeuten, dass sie sie immer wieder sehen könnten. Wer als Ergebnis die Top-Ten der Hollywood-Kassenschlager erwartet hatte, wurde allerdings gründlich überrascht.
Das zeigt sich schon in der Tatsache, dass bei den insgesamt 49 Lieblingsfilmen nur zwei Doppelnennungen vorkamen: „Das kalte Herz“ und „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Der 1950 entstandene DDR-Klassiker von einem, der sein Herz in der Hoffnung auf Reichtum beim unheimlichen Holländermichel gegen einen Stein eintauscht, ist gleichzeitig das älteste Werk auf der Lieblingsfilmliste – gewählt übrigens von Rainer Pokorny, dem Chefstatistiker im Potsdamer Rathaus, und Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. Nicht jedem fiel es leicht, sich auf den einen Lieblingsfilm festzulegen, gerade Cineasten stehen hier unweigerlich vor der Qual der Wahl.
Gleichzeitig sagt der Lieblingsfilm auch mehr über einen Menschen aus als etwa die Lieblingsfarbe. Wer hätte etwa geahnt, dass Wirtschaftsförderchef Stefan Frerichs in seiner Freizeit in einer Band Gitarre spielt – auch Melodien aus dem Klassiker „Blues Brothers“? Dass Feuerwehr-Chef Wolfgang Hülsebeck sich über die Krieg-der-Sterne-Parodie „Spaceballs“ kaputtlachen kann? Bei anderen wiederum lässt der Lieblingsfilm erahnen, wie nah der Beruf einer Berufung kommt: Etwa Hortense Lademann von der Potsdamer Aidshilfe mit dem Drama „Alles über meine Mutter“, die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger mit der Blinden-Bergsteiger-Dokumentation „Blindsight“ oder Turbine-Cheftrainer Bernd Schröder mit „Gegen jede Regel“. Irgendwie einleuchtend auch, dass Potsdams Rechnungsprüfungschef Christian Erdmann die „Matrix“-Trilogie so mag: nichts ist, wie es scheint. Die größten Überraschungen: Martina Trauth-Koschnick, die Gleichstellungsbeauftrage der Stadt, schwärmt für denWestern „Spiel mit das Lied vom Tod“ – und träumt mitunter von einer Welt, in der die Rollen zwischen Mann und Frau ganz klar verteilt waren. Ganz das Gegenteil von Schlösserstiftungs-Chef Hartmut Dorgerloh mit „Manche mögen’s heiß“, in dem zwei Männer in Frauenkleidern Furore machen. Polizeichef Ralf Marschall zeigte mit dem Psychiatrie-Drama „Einer flog übers Kuckucksnest“ seine sensible Seite. Und Klinikums-Chef Steffen Grebner hat eine Vorliebe für James Bond – den Mann mit der Lizenz zum Töten.
Vielleicht ging es manchem Leser ja wie uns: In der PNN-Redaktion hat die Serie jede Woche aufs Neue auch das Gespräch auf eigene Kinoerinnerungen gebracht. Darum wollen wir Ihnen zum Abschluss nicht verschweigen, welche Filme die Mitarbeiter der Lokalredaktion immer wieder sehen könnten – siehe die Spalten links und rechts. Und jetzt: Klappe, die letzte in 2011!
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