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Landeshauptstadt: Die Macht der Wähler

KOMMUNALWAHL AM 26. OKTOBER

Stand:

KOMMUNALWAHL AM 26. OKTOBER LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Na klar, der Wähler steht im Mittelpunkt, an ihn wollen sie ran – die 387 Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung. Da sind die Infostände, vollgepackt mit Wahl-Propaganda, Bilanzen und Versprechungen. Dahinter die Kandidaten selbst, die auch auf diverse Podiumsdiskussionen bestens vorbereitet sind. Und eine jede der Parteien wird darauf verweisen, dass es genau ihr Programm ist, das Potsdam in die richtige Zukunft führen wird. Daneben füllen sich Potsdams Straßenmasten und Litfaßsäulen mit Plakaten, werden auch die Plätze für Aufsteller rar. Da wird bei der CDU geküsst, beim BürgerBündnis Gemeinsamkeit demonstriert, setzt die FDP Schlagworte auf gelbem Hintergrund ein, grüßen PDS-Spitzenkandidatinnen mit Hut in die Stadt hinein. So detailliert die Stimmenschlacht am Info-Stand im Wohngebiet auch sein mag – auf medienwirksame Auftritte vermag also kaum eine der Fraktionen verzichten wollen. Und die Presse steht wieder vor dem Dilemma, es allen Recht machen zu wollen – ohne dass dies gelingen kann. Die schon jetzt vernehmbaren Aufgeregtheiten sind gut begründet. Potsdam ist nicht irgendeine Stadt, sondern Brandenburgs Landeshauptstadt. Auch ist der Termin nicht ohne Reiz, denn der Kommunalwahlkampf wird sicher beinahe nahtlos in den Landtagswahlkampf 2004 übergehen. Und das Abschneiden im Kampf um die 50 Sitze im Potsdamer Stadthaus könnte Signalwirkung haben. Da ist er also, der Moment, wo die drei Stimmen der Wähler schon wieder eine Zahl sind im Spiel großer Kräfte. So wie die PDS hofft, mit der Wiederkehr der alten Stärke von 1993 – damals wurde die PDS stärkste Fraktion – ein Zeichen zu setzen, buhlen SPD und CDU auch deshalb um Stimmen, weil sie sich strategisch günstige Ausgangspositionen für den Landtagswahlkampf erhoffen. Der aktuelle Bundestrend setzt die Zeichen: Die CDU wähnt sich im Aufwind, die SPD will dem allgemeinen Stimmungstief in Potsdam trotzen. Dennoch: Die großen Strategien werden nur aufgehen, wenn dem Mann bzw. der Frau auf der Straße Lösungen für ihre kleinen, alltäglichen Probleme angeboten werden. Und da liegt es allein am Wähler – hinzuschauen, was hinter dem Programm steckt, nachzuhaken, ob das Versprechen auch erfüllbar ist und ob es nicht doch Alternativen gibt. Der Spruch: „Die da oben machen, was sie wollen!“ gilt momentan überhaupt nicht. Denn die Wähler werden am 26. Oktober über den Erfolg von Kandidaten und Strategien entscheiden. Was für eine Macht. Die Potsdamer sollten die Zeit bis zum 26. Oktober nutzen. Michael Erbach

Michael Erbach

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