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Landeshauptstadt: Die Mark für die Mark

Ab Herbst soll Potsdam eine neue Währung bekommen

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Ab Herbst soll Potsdam eine neue Währung bekommen Neues Geld soll es ab Herbst in Potsdam geben. Wie die Initiative für Potsdamer Regionalgeld mitteilte, werden Scheine im Wert von 1, 2, 5, 10 und 20 Regio ausgegeben. Die Gutscheine sollen nur in Potsdam und der Region zirkulieren und damit die hiesige Wirtschaftskraft stärken. Im Land Brandenburg wird derzeit in Belzig (Mittel-Mark), Neustadt/Dosse (Havel-Taler) und Joachimsthal an der Einführung des Regionalgeldes gearbeitet. Im brandenburgischen Wirtschaftsministeriums hält man sich zu diesem Thema derzeit noch bedeckt. Es sei „für das Regionalmarketing eine originelle Idee“, erklärte eine Ministeriums-Sprecherin, der wirtschaftliche Folgefaktor sollte aber nicht überbewertet werden. Das Potsdamer Projekt stützt sich auf alternative Zahlungsmittel zum Euro in anderen Regionen. In Bremen wird der Roland verrechnet, in Hamburg die Hansemark und im Raum Kassel die Kirschenblüte. Am Chiemsee, dem größten oberbayerischen See, ist der Chiemgauer dabei, den Euro zu verdrängen. In Berchtesgaden grassiert der Sterntaler, in Karlsruhe der Carlo und in Kiel die Regiowährung „Kann was“. Dort beteiligen sich bereits über einhundert Händler an dem Projekt. Insgesamt gibt es laut Uwe Kellermann von der Potsdamer Regionalgeldinitiative zwölf bereits gestartete Projekte in Deutschland, 25 weitere würden in den Startlöchern stehen. Dazu gehört auch das Regionalgeld in Potsdam, das sein markantes Äußeres von Studenten bekommen soll. Prof. Bettina Müller von der Fachhochschule Potsdam (FHP) wird gemeinsam mit Designstudenten der FHP in diesem Semester das Regionalgeld gestalten. Ansatzpunkt der Initiative ist eigenen Angaben zufolge der Abfluss großer Geldmengen aus der Region über globalisierte Handelsbeziehungen. Das soll die neue Regionalwährung teilweise verhindern helfen. Das Prinzip der Bezahlung ist ganz einfach. Der Kurs zum Euro beträgt 1:1. Verbraucher, Produzenten und Händler, die den Regio als Zahlungsmittel akzeptieren, müssen diesen dann wieder in Geschäften der Region einsetzen. Während sich in den bisherigen Praxisprojekten der Regionalwährungen abzeichnet, dass die großen Handelsketten sich nicht daran beteiligen, komme das Regionalgeld den Einzelhändlern zugute. „Wer mit dem Regio einkauft, weiß, dass er damit Arbeit in der Region bezahlt“, so Uwe Kellermann. Damit werde die Wirtschaft in der Region gestärkt. Um die Währung ständig im Umlauf zu halten, muss gelegentlich eine Art Inflationsgebühr gezahlt werden. Diese sowie andere Gebühren sollen dann sozialen Einrichtungen zugute kommen. Jan Brunzlow

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