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Landeshauptstadt: Die Million wird geknackt

Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek bricht mit 680 000 ausgeliehenen Medien alle Rekorde

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Innenstadt - Potsdams Stadt- und Landesbibliothek entwickelt sich zu einem Besuchermagneten. Die Potsdamer kriegen offenbar nicht genug von den Büchern, Tonträgern und Videos. Etwa 680 000 Entleihungen gab es bis zum 31. Juli dieses Jahres, so Bibliothekschefin Marion Mattekat. Das ist ein Zuwachs von 30 Prozent zum Vorjahreszeitraum. „In diesem Jahr sind erstmals mehr als eine Million drin“, sagte sie den PNN. Bis Ende Juli verzeichnete die im vergangenen Jahr fertig sanierte Bibliothek Am Kanal bereits 14 246 aktive Nutzer, die sich eine Bibliothekskarte ausstellen ließen. Im Vorjahr meldeten sich im ganzen Jahr 14 560 Nutzer an.

„Die Potsdamer fühlen sich wohl bei uns und finden die angebotenen Medien gut“, sagte Mattekat. Das schöne Ambiente nehme die Besucher für die Bibliothek ein. „Die halten sich hier gerne auf.“ Im Vergleich zur Zeit am Interimsstandort in der Turnhalle der Fachhochschule sei die Zahl der Besucher sogar um 75 Prozent gestiegen.

Großes Interesse am Bibliotheksangebot gebe es auch von Schulen und Kitas. In den ersten sieben Monaten des Jahres fanden 140 Führungen für Kinder und Erwachsene statt. Das sind etwa zwei pro Öffnungstag. „Die Leseförderung war schon immer ein Schwerpunkt unserer Arbeit“, so Mattekat. Nun habe man ein spezielles Lehrprogramm für verschiedene Klassenstufen entwickelt. „Das hatte einen langen Vorlauf“, so Mattekat. Wer sich für eine Führung interessiert, sollte sich mindestens vier Wochen vorher anmelden, sonst seien die Touren durch das neue Gebäude ausgebucht. Neben den Führungen bietet die Bibliothek auch thematische Projekttage an. „Dafür suchen wir dann die passenden Bücher raus“, sagte Mattekat.

Auch für Musikfans gibt es einen neuen Service:  Vinyl-Liebhaber können seit Juni die 10 000 Tonträger des Schallplattenarchivs in einem speziellen Musikraum anhören oder auch für den privaten Gebrauch digitalisieren. Das Schallplattenarchiv beinhaltet fast die gesamte Produktion der DDR-Plattenfirma „VEB Deutsche Schallplatten“ ab etwa 1970, teilte die Stadtverwaltung mit. Auch Schallplatten aus Polen, Ungarn, der CSSR und UdSSR gehören zum Bestand.

Personell sei die Bibliothek angesichts des Besucheransturms noch ausreichend ausgestattet. Angesicht des Altersdurchschnitts der Mitarbeiter von knapp 50 Jahren sei aber die Nachbesetzung von frei werdenden Stellen mit qualifiziertem, jüngerem Personal wichtig, hatte die Bibliothekschefin zuletzt den Stadtverordneten mitgeteilt.

Für Neuanschaffungen stünden 320 000 Euro zur Verfügung, so Mattekat. Diese Summe sei in den vergangenen Jahren gewachsen und nun auskömmlich. Die ersten drei bis vier Monate nach der Eröffnung im September 2013 seien kritisch gewesen. Inzwischen habe sich alles eingependelt. Viele Studenten kämen in die Bibliothek, um in der ruhigen Atmosphäre zu lernen. Auch über die Stadtgrenzen hinaus weckt das Haus Interesse: Bibliothekare aus Berlin, Dresden, Polen und Tschechien haben sich Am Kanal bereits umgeschaut.

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