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Landeshauptstadt: Die Musikshow hat begonnen

23 Bands marschierten gestern im Luftschiffhafen zum WM-Auftakt ein

Stand:

23 Bands aus elf Ländern mit weit über 1000 Musikern eröffneten gestern die 14. Weltmeisterschaften der Marching Show Bands im Luftschiffhafen Potsdam, alle spielen sie Marschmusik und konnten doch unterschiedlicher nicht sein. 19 Musikgruppen werden während der Wettbewerbe um Medaillen und Plätze streiten, vier sind einfach nur so nach Potsdam gekommen, um dabei zu sein und mit ihren Auftritten eine ganze Woche lang für Stimmung zu sorgen.

Während die deutschen Wettbewerbsteilnehmer, der gastgebende Potsdamer Fanfarenzug und sein heftigster Rivale, der Fanfarenzug des KSC Strausberg, tatsächlich noch zeigen, was ein exakter schmissiger Aufmarsch ist, auch wenn sie längst schon anders können, hat sich die Buhos Marching Band aus Salamanca, Mexiko, eher feurigen Rhythmen verschrieben und damit in die Herzen der Potsdamer gespielt. Sie ist auf dem besten Wege der Publikumsliebling zu werden. Natürlich sind auch die Brasilianer von Fanfarra Municipal des Atibaia nicht zu unterschätzen. Sie gehören zu den fünf besten Bands der Welt und haben 2005 und 2009 in Kerkrade (Holland) Goldmedaillen abgeräumt. Dass sie über enormes Temperament verfügen, muss man bei den Brasilianern wohl nicht erst betonen.

Doch nach dem ersten Eindruck gestern hat wohl die Chien Kuo High School Marching Band aus Taipei, Taiwan, die größten Chancen den Gesamtsieg zu erringen. Sie begannen ihren Auftritt völlig tonlos, die Bandmitglieder gefroren zu einem sommerlichen Ausflugsbild, zart setzte die Musik ein, um sich dann aber sehr schnell schwungvoll zu steigern und zu einem geradezu perfekten Aufmarsch mit Tanz und Fahnenschwenken zu werden. Die taiwanesische School-Band belegte bei der Stampede-Parade in Kananda 2009 den 1. Platz. Am 1. August werden wir wissen, ob sie auch in Potsdam an erster Stelle steht. Der SG Fanfarenzug Potsdam, der eine ganze Anzahl von 1. Plätzen und bei den Weltmeisterschaften 2009 den Sieg in der Marschwertung mitnehmen konnte, wird sich bei solcher Konkurrenz anstrengen müssen. Als Gastgeber aber zeigt er sich wieder von seiner besten Seite.

Für die nächsten Tage bis Sonntag wird Potsdam eine Stadt der Musik sein, denn alle Marching Show Bands, von kleinsten – das ist die Guiseppe Verdi Marching Band aus Italien mit 45 Musikern – bis zur größten – das sind die Strausberger mit 115 Musikern – werden alle Bands auf Straßen und Plätzen auftreten. Das wird garantiert – egal welchen Platz die Band bei den Weltmeisterschaften belegen wird – ein Riesenspaß. Diese Qualität hat sich schon herumgesprochen, denn die Ränge des Luftschiffhafenstadions waren gut besucht und die Stimmung großartig. Immer wieder begleitete Klatschsalven die Aktiven. Die Musiker konnten gestern erst einmal untereinander abchecken, wo die schärfste Konkurrenz lauert, wo man sich wohltuend unterscheidet und wo vielleicht noch am Auftritt gefeilt werden muss. Organisator Klaus Mertins setzt bei der Beurteilung der Leistungen auf ein modernes elektronisches Punktebewertungssystem, das unterstützt durch internationale Kampfrichter schnelle und eindeutige Ergebnisse bringen soll. dif

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