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Marina Makanza mit Bruno Bini. Der ehemalige Nationaltrainer hat die Spielerin einst für Frankreichs U 17 entdeckt, weiter gefördert und zu einer aktuellen Nationalspielerin gemacht.

© Hennies

Marina Makanza verstärkt Turbine Potsdam: „Die nehm’ ich“

Neue Turbine Stürmerin Makanza macht Bundesligisten konkurrenzfähiger

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Aus der Hoffnung wächst immer mehr die Zuversicht bei Bernd Schröder, in der kommenden Bundesliga-Saison ein erhebliches Wort um die Titelvergabe und Champions-League-Qualifikation mitsprechen zu können. Denn die bisherigen Angriffssorgen sind bei Turbines gerade 73 Jahre alt gewordenem Cheftrainer deutlich kleiner geworden durch die Verpflichtung der Französin Marina Makanza, die in Potsdam einen Vertrag bis Sommer 2017 erhalten hat.

Makanza könnte sich genau zu jenem torhungrigen Kracher entwickeln, den sich Schröder erhofft, um die entstandenen Lücken nach den Abgängen von Pauline Bremer zu Olympique Lyon, Lisa Evans zu Bayern München und Genoveva Anonma zu Portland Thorns zu schließen, nachdem mit Svenja Huth (1. FFC Frankfurt) und Ilaria Mauro (SC Sand) bereits interessante Angreiferinnen am Luftschiffhafen angeheuert haben.

Marina Makanza hat in den letzten Tagen beim Probetraining sofort überzeugt. „Die nehm’ ich“, sagte Schröder mit Überzeugung. „Makanza ist mit ihren 24 Jahren eine schon gefestigte Stürmerin mit weiterem großen Entwicklungspotential, die uns in der momentanen Situation sehr gut voran bringen kann. Ich sehe in ihr mehr als nur ein Ersatz für Bremer.“

Makanza, geboren im französischen La Tronche, kommt von Montpellier Herault. Ihre Eltern stammen aus Afrika – die Mutter aus Algerien, der Vater aus dem Kongo. Im mondänen Wintersportort Grenoble war sie ihrem großen Bruder als kleines Mädchen zum Fußball in den Verein FC Mistral gefolgt. „Skilaufen hat mich nicht interessiert“, erzählt sie. Über den Klub Racing, das später bei AS St. Etienne integriert wurde, kam sie zum SC Freiburg, bevor sie vergangenes Jahr nach Montpellier ging. 2008 spielte sie bei der U17-WM in Neuseeland, holte 2010 EM-Gold in der U19 und fiel als Torschützin bei der U 20-WM in Deutschland auf. Inzwischen hat sie 15 A-Länderspiele bestritten, stand im Olympia-Kader für London 2012. Bei Nationaltrainer Philippe Bergeroo gehört sie zum Kreis der Angreiferinnen, in den sie sein Vorgänger Bruno Bini gebracht hat. Beide schätzen offensive Kreativität. Marina Makanza gilt als ernsthafte Alternative zu den WM-Stars Marie Laure Delie, Eugenie Le Sommer, Gaetane Thiney oder Elodie Thomis. Mit denen will sie den Kampf aufnehmen um ein Olympia-Ticket für Rio 2016.

Schnell, technisch versiert, mit ausgeprägtem Zug zum Tor und körperlich robustem Erscheinungsbild passt sie in Schröders Anforderungsprofil. „Mir schwebt Marina Makanza als Rechtsaußen vor“, sagt er. „Ihre körperliche Präsenz im Angriff ist sehr wertvoll. Die kann enorm zu einem gesunden Selbstbewusstsein beitragen.“ Und die Spielerin meint: „Persönlich ist mir wichtig, Tore zu schießen. Es ist immer schön und auf meiner Position wichtig, entscheidend zu sein, entweder durch Tore oder durch gute Leistungen.“ Nach ihren guten Erfahrungen in Freiburg wollte sie unbedingt nach Deutschland zurück, „denn insgesamt ist die Bundesliga physisch stärker als die französische Liga“, so Makanza. Turbine wecke da große Erwartungen. Rainer Hennies

Rainer Hennies

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