Sport: Die neue Kapitänin
Mittelblockerin Kathy Radzuweit führt den SC Potsdam in die bevorstehende Volleyball-Erstliga-Saison
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Kathy Radzuweit ist die neue Mannschaftskapitänin des Volleyball-Erstligisten SC Potsdam. Die Mittelblockerin wurde von der Mannschaft in dieses Amt gewählt, ihre Stellvertreterin ist die italienische Zuspielerin Elisa Muri. „Ich war schon mal bei Bayer Leverkusen Kapitänin, als Alberto Salomoni dort unser Trainer war“, erzählt die 204-fache Nationalspielerin, die im Sommer vor allem auch deshalb vom aserbaidschanischen Meister Rabita Baku an die Havel kam, weil der SC Potsdam jetzt von Salomoni gecoacht wird. „Das Amt ist für mich einerseits also nicht neu, andererseits aber doch, weil ich es in einem neuen Umfeld mit neuen Mitspielerinnen übernehme.“
Kathy Radzuweit ist eine von insgesamt acht neuen Gesichtern im 13-köpfigen Aufgebot des SC für die neue Saison, in die die Potsdamerinnen in einer Woche – am 20. Oktober – mit einem schweren Spiel beim Vizemeister Dresdner SC starten. „Das kann man sich nicht aussuchen, und als Außenseiter können wir dort eigentlich nur gewinnen“, meint dazu die 30-Jährige mit der Trikotnummer 2, deren neues Team eine Woche später in der MBS-Arena mit dem VC Olympia Berlin ihren ersten Verein empfängt. Für den VCO spielte Radzuweit bereits als Jugendliche in der 2. und als Abiturientin in der 1. Bundesliga. Ab 2002 ging sie fünf Jahre lang für Bayer 04 Leverkusen ans Netz, ehe sie von 2007 bis 2009 in Italien zunächst beim Erstligisten Minetti Infoplus Vicenza und dann beim Zweitligisten Pallavolo Donaratico spielte. Es folgten zwei Jahre beim Erstligisten VT Aurubis Hamburg und schließlich eine Saison in Baku. In Potsdam unterschrieb sie bis 2014.
Hier will Kathy Radzuweit dem SC dabei helfen, zumindest die Pre-play-offs zu erreichen (siehe auch Kasten). Dazu muss der SC zumindest Rang zehn im Zwölfer-Feld erreichen. „Es wird ein hartes Stück Arbeit werden, aber mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben“, sagt Radzuweit. „Mit einem konkreten Platz als Saisonziel halte ich mich aber zurück – dafür ist die Liga in diesem Jahr zu ausgeglichen besetzt.“
Das neue Team des SCP mit sechs Deutschen, drei Italienerinnen, zwei Kroatinnen, einer Argentinierin und einer Tschechin übt seit zwei Monaten für die bevorstehende Saison. „Unsere Mannschaft hat sich im Trainingsalltag schon gut zusammengefunden“, sagt Kathy Radzuweit. Dazu hätten auch die beiden Turniere im tschechischen Brünn und polnischen Pila beigetragen. „Durch die gemeinsamen Übernachtungen dort hat man sich noch besser kennengelernt“, so die 1,96 Meter große Modellathletin. „Nun muss man sehen, wie das auch im Liga-Alltagsstress läuft.“ Trainer und Spielerinnen verständigen sich meist in Englisch.
Das letzte Testspiel daheim gegen den Liga-Konkurrenten Köpenicker SC, das der SC vor Wochenfrist mit 3:1 (25:21, 25:22, 20:25, 25:16) gewann, sei als Generalprobe „ganz okay“ gewesen, so Kathy Radzuweit, die dabei zum Potsdamer Stammsechser gehörte. „Beim 2:2 eine Woche davor in Köpenick lief es noch nicht so gut.“ An diesem Wochenende haben die Spielerinnen noch einmal trainingsfrei, ehe es ernst wird. „Viele von uns sind momentan ein bisschen erkältet und können die Ruhe gut gebrauchen“, erzählt Kathy Radzuweit. Sie selbst wolle die Zeit unter anderem nutzen, um ihre Mutter Elke zu besuchen, die einst ebenfalls Volleyball-Nationalspielerin war, mit der damaligen DDR-Auswahl bei den Weltmeisterschaften 1978 in Leningrad Achte wurde, jetzt in Mittenwalde wohnt und im Deutschen Rundfunkarchiv in Babelsberg arbeitet. Tochter Kathy, die mit dem Nationalteam die Olympischen Spiele 2004 in Athen, zwei Welt- und fünf Europameisterschaften bestritt, hat mit ihrem sieben Jahre alten Jack Russell Terrier Paul ihr neues Domizil in der Potsdamer Pappelallee gefunden. Sie bezog dort vor fast drei Monaten die Wohnung der nach Köpenick gewechselten Patricia Grohmann – der bisherigen SC-Kapitänin.
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