
© Ottmar Winter / PNN/Ottmar Winter
Die Oberbürgermeisterin und ihr „FLoP“: Welche Rolle spielt Sascha Krämer, die selbsternannte „First Lady of Potsdam“?
Ex-Linke-Politiker Sascha Krämer ist der Mann an der Seite von Oberbürgermeisterin Noosha Aubel – und ihr Wahlkampfmanager. Im Wahlkampf wich er kaum von Aubels Seite. Und nun?
Stand:
Er ist der Mann an der Seite von Potsdams neuer Oberbürgermeisterin Noosha Aubel (parteilos) – und künftig will Sascha Krämer die erste männlich „First Lady of Potsdam“ sein. So hat er es zumindest auf seinem T-Shirt verkündet, nachdem seine Lebenspartnerin am Sonntag die Oberbürgermeisterwahl haushoch gewonnen hatte.
Krämers T-Shirt war am Sonntag einer der Hingucker des Wahlabends. Darauf fand sich die in Lila, der Farbe der Aubel-Kampage, gehaltene Aufschrift: „Die FloP – First Lady of Potsdam“. Das Shirt sorgte für viele Lacher. Auch Aubel nannte ihn scherzhaft „die perfekte First Lady für Potsdam“.
Doch eine First Lady oder ein First Gentleman sind laut Kommunalverfassung natürlich nicht vorgesehen. Repräsentationspflichten hat der oder die Partnerin eines Stadtoberhaupts nicht. Wie also will Krämer, der Noosha Aubels Wahlkampf gemanagt hat, künftig an der Seite der designierten Rathauschefin auftreten? Welche Rolle wird er spielen?
Krämer, früher selbst umtriebiger Kommunalpolitiker für die Linken, hat bislang keine Ambitionen, wieder Stadtpolitik zu machen. Auf Anfrage sagte er dieser Zeitung, er plane keine Rückkehr. Auf die Frage: „Welche Rolle möchten Sie künftig für Potsdam spielen – als unabhängiger politischer Kopf, als Berater im Hintergrund oder ganz außerhalb der Politik?“ teilte Krämer mit: „Dazu werde ich mir nach unserem Umzug Gedanken machen.“ Fragen nach einer Trennung zwischen seiner Person und der Amtsführung von Aubel stellten sich nicht, so Krämer, „da ich keine Funktion im Rathaus einnehmen werde“.
Seit mehr als drei Jahren ein Paar
Dass Krämer und Aubel ein Paar sind, ist seit 2022 offiziell. Damals war er Stadtverordneter bei den Linken, sie Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport. Nach ihrem vorzeitigen Abgang aus Frust über den damaligen Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) 2023 verließ Krämer seine Partei nach den Wahlniederlagen von 2024 und folgte Aubel nach Flensburg. Dort wurde er Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Stefan Seidler, der den im Norden der Republik ansässigen Südschleswigsche Wählerverbands (SSW) vertritt.
Im Wahlkampf war Krämer Aubel selten von der Seite gewichen. Er hat das Rennen um die Macht im Rathaus maßgeblich koordiniert. Wie sie selbst sagten, wollen Aubel und Krämer heiraten. Aus ihrer früheren Partnerschaft hat Aubel zwei Töchter, Krämer aus seiner einen Sohn.
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