Landeshauptstadt: Die Preise steigen weiter
Einer aktuellen Studie zufolge haben die Preise für Potsdamer Häuser und Wohnungen auch im ersten Halbjahr 2013 wieder kräftig angezogen. Die Immobilien kosteten bis zu acht Prozent mehr als 2012
Stand:
Der Preisanstieg am Potsdamer Immobilienmarkt geht weiter: Im ersten Halbjahr sind sowohl die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen als auch die Mieten in der Stadt erneut gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht des Maklerhauses Engel & Völkers hervor. Demnach kosteten Ein- und Zweifamilienhäuser im ersten Halbjahr 2013 je nach Lage zwischen sechs und zehn Prozent mehr und Eigentumswohnungen zwischen vier und acht Prozent mehr als 2012. Auch die Mieten stiegen in einigen Stadtteilen um bis zu sechs Prozent innerhalb eines Jahres an.
Als sehr gute Lage werden in dem Bericht die Nauener und die Berliner Vorstadt, die Villenkolonie Babelsberg, das Holländische Viertel oder Grundstücke direkt am Heiligen See gezählt. Dort kostete ein Ein- oder Zweifamilienhaus im ersten Halbjahr zwischen 750 000 und drei Millionen Euro und damit knapp sechs Prozent mehr als 2012. Für Wohnungen musste in diesen Stadtteilen zwischen 2900 und 4800 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden, was einem Anstieg von vier Prozent entspricht. Ebenfalls um vier Prozent stieg in sehr guter Lage die Miete: Sie lag zwischen neun und 12,50 Euro pro Quadratmeter.
Ähnlich sieht es in den Teilen Potsdams aus, die das Maklerbüro als „gute Lage“ bezeichnet. Dazu zählen unter anderem die Jägervorstadt, die Halbinsel Hermannswerder, Sacrow oder große Teile von Innenstadt und Babelsberg. Ein Haus kostete in diesem Jahr dort zwischen 500 000 und 1,2 Millionen Euro und damit sechs Prozent mehr als noch 2012, eine Wohnung im Schnitt 3500 bis 2500 Euro pro Quadratmeter und damit sieben Prozent mehr. Die Mieten in diesen Stadtteilen betrugen zwischen 8,50 bis 10 Euro pro Quadratmeter und waren damit sechs Prozent höher als im vergangenen Jahr.
Keine Mietsteigerung registrierte das Unternehmen Engel & Völkers hingegen bei Wohnungen in „mittlerer Lage“, also in Potsdam-West, Bornstedt, am Kirchsteigfeld oder in der Teltower Vorstadt. Dafür waren aber auch dort die Preise für Ein- oder Zweifamilienhäuser höher. Sie kosteten zwischen 280 000 und 600 000 Euro und damit im Schnitt acht Prozent mehr als 2012. Auch Wohneigentum war mit 2000 bis 3000 Euro pro Quadratmeter acht Prozent teurer als vergangenes Jahr.
Auch in sogenannten einfachen Lagen zogen die Preise für Eigentum an, während die Mieten im Vergleich zu 2012 stabil blieben. Als „einfache Lage“ werden in dem Bericht etwa die Stadtteile Schlaatz, Waldstadt, Am Stern, Eiche oder Bornim bezeichnet. 180 000 bis 350 000 Euro kostete dort ein Haus, das waren knapp sechs Prozent mehr als 2012. Eigentumswohnungen waren mit 900 bis 2400 Euro pro Quadratmeter acht Prozent teurer als noch vor einem Jahr.
Ein Ende der Preisspirale ist den Immobilienexperten zufolge nicht in Sicht. „Auch 2014 werden die Preise in allen Segmenten in den mittleren bis sehr guten Lagen nach Einschätzung von Engel & Völkers weiter steigen“, heißt es in dem Bericht. Grund dafür sei die weiter steigende Bevölkerungszahl. Lediglich bei Eigentumswohnungen in „einfacher Lage“ wird mit stagnierenden Preisen gerechnet.
Steigende Preise bedeuten höhere Umsätze in der Immobilienbranche. Auch diese erfasst der Marktbericht. So erwarten die Experten einen Anstieg beim Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern von 19 Prozent, beim Verkauf von Eigentumswohnungen von 18 Prozent.
Im Vergleich mit anderen deutschen Städten lag Potsdam aber – zumindest im vergangenen Jahr – immer noch im unteren Bereich, was den Umsatz im Immobilienbereich angeht. Engel & Völkers zählte in Potsdam den Verkauf von 181 Häusern, was ungefähr der Hälfte aller Transaktionen entspricht. Bei den 181 Verkäufen wurde ein Umsatz von gut 120 Millionen Euro erzielt, unter den 36 verglichenen Städten kommt Potsdam damit auf Platz 26. München, das hier den ersten Platz belegte, kam auf einen Umsatz von 3,8 Milliarden. Ähnlich sieht es beim Verkauf von Eigentumswohnungen aus. Hier zählte die Maklerfirma 685 Verkäufe und errechnete einen Gesamtumsatz von gut 123 Millionen Euro. Damit kommt Potsdam auf Platz 24. Den mit Abstand höchsten Wert hatte in diesem Ranking mit 1,3 Milliarden Hamburg zu verzeichnen. Allerdings leben dort auch rund zehnmal so viele Menschen wie in Potsdam.
- Immobilien in Potsdam
- Mieten
- Potsdam-West
- Potsdam: Am Stern
- Potsdam: Babelsberg
- Potsdam: Berliner Vorstadt
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: