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Sport: Die Probleme eines Aufstiegs

Potsdams USV-Rugbyspieler behaupten sich an der Spitze der 2. Bundesliga

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So richtig wollen es die Rugbyspieler des USV Potsdam noch immer nicht glauben, aber der Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga Nord täuscht letztlich doch nicht. Als Dritter, vielleicht sogar Zweiter wollten die Männer um Coach Robby Lehmann die Saison beenden – und nun sind sie von Beginn an Spitzenreiter.

Das Team vom Neuen Palais steht als einzige der zehn Mannschaften der Liga bislang ungeschlagen da und setzte am vergangenen Samstag den bisherigen i-Punkt auf die Erfolgsserie. Beim realistischen Blick aufs Ligageschehen bleiben am Ende zwei ernsthafte Konkurrenten im Kampf um den Platz an der Sonne. Das Spiel beim FC St. Pauli musste am 7. November wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden und findet aller Wahrscheinlichkeit nach Ende März statt. Mit dem TSV Victoria Linden kam am vergangenen Samstag nun der zweite Widersacher an den Park Sanssouci und musste mit einer 14:37-Klatsche die Heimreise nach Hannover antreten.

„Wir haben uns deutlich gesteigert, andere haben abgebaut“, sagt Robby Lehmann. Aber daran kann man den derzeitigen Erfolg der Potsdamer Uni-Rugbyspieler nicht allein festmachen. In den vergangenen drei Wochen stellte der Trainer vor allem die Arbeit am „offenen Gedränge“ in den Vordergrund und feilte an einer druckvollen Verteidigung, die den Gegner zu Fehlern zwingen soll. Mit Erfolg: Linden wurde bezwungen, hat inzwischen zehn Punkte weniger als die USV- Mannen und steht auf dem vierten Platz.

St. Pauli als Zweitplatzierter wird den Potsdamern erst im kommenden Jahr einen Besuch abstatten, und so gilt die volle Konzentration den beiden verbleibenden Spielen des zu Ende gehenden Jahres. Am Samstag um 14.30 Uhr kommt mit dem Berliner RC II der Siebtplatzierte – und der sollte zu bezwingen sein. Schwieriger wird es da schon eine Woche später, wenn das Lehmann-Team bei der Rugby-Union Hohen Neuendorf antreten muss. Die steht mit 29 Punkten auf dem dritten Platz und wird versuchen, die USV-Truppe vom Sockel zu stoßen.

Das wollen die Potsdamer nicht zulassen – andererseits steht im Falle eines Sieges auch die Frage, wie es weitergehen soll. Der erste Tabellenplatz verlangt geradezu nach dem Aufstieg, doch im deutschen Rugby-Oberhaus herrscht ein anderer Wind als in der zweiten Liga. Vor allem auch finanziell. Derzeit liegt der saisonale Bedarf der Rugby-Abteilung des USV Potsdam bei rund 12 000 Euro. Im Falle des Aufstiegs wären jedoch etwa 100 000 Euro erforderlich, und das kann der Verein kaum gewährleisten. „Allein für die Fahrtkosten in die Rugbyhochburgen wie Heidelberg oder Frankfurt am Main müssten wir schon bis zu 30 000 Euro berappen“, sagt Robby Lehmann, der zudem – wie in den anderen Teams üblich – ohne teure „Legionäre“ nicht auskommen würde. Aber noch ist es ja nicht soweit.

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