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Hintergrund zum Prozess gegen Silvio S.: Die Prozessbeteiligten
Vorsitzender Richter im Prozess gegen Silvio S. ist Theodor Horstkötter, seit Anfang des Jahres Vorsitzender der ersten Großen Strafkammer am Landgericht und Nachfolger des zum Bundesgerichtshof gewechselten Frank Tiemann, der sonst herausragende Fälle verhandelte.
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Vorsitzender Richter im Prozess gegen Silvio S. ist Theodor Horstkötter, seit Anfang des Jahres Vorsitzender der ersten Großen Strafkammer am Landgericht und Nachfolger des zum Bundesgerichtshof gewechselten Frank Tiemann, der sonst herausragende Fälle verhandelte. Der 1961 geborene Horstkötter ist seit rund 20 Jahren am Landgericht, hatte bis zum Jahresanfang vor allem den Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität. Die Staatsanwaltschaft vertritt der 55 Jahre alte Peter Petersen, der profilierteste Ankläger der Potsdamer Ermittlungsbehörde in Sachen Kapitalverbrechen, der schon etliche Beschuldigte hinter Gitter gebracht hat.
Verteidigt wird Silvio S. von den Anwälten Mathias Noll aus Potsdam und Uwe Springborn aus Berlin. Der 42- und der 56-Jährige sitzen im Vorstand der Brandenburgischen Strafverteidigervereinigung. Die Nebenkläger, also die Angehörigen der getöteten Kinder Elias und Mohamed, werden von insgesamt drei Juristen vertreten. An der Seite der Mutter von Elias sitzt die 1983 geborene Franziska Claudia Neumann von der Berliner Kanzlei Unger Rechtsanwälte, die etwa Ex-SED-Generalsekretär Egon Krenz im Mauerschützenprozess verteidigte. Für die Anwältin selbst ist es bisher allerdings der bisher aufsehenerregendste Prozess.
Für die Mutter und die Geschwister von Mohamed sprechen der 64 Jahre alte Andreas Schulz und der 34 Jahre alte Khubaib-Ali Mohammed aus Berlin, die auch als Anwälte von Nebenklägern im sogenannten NSU-Prozess aktiv sind. Schulz wurde unter anderem als Anwalt der Nebenklage für Opfer des Bombenanschlags auf die West-Berliner Diskothek „La Belle“ bekannt und verhalf ihnen zu einer Entschädigung in Millionenhöhe. Im vergangenen Jahr waren Schulz und Mohammed als Nebenkläger im sogenannten Lüneburger Auschwitz-Prozess gegen einen ehemaligen SS-Unterscharführer beteiligt, ebenso vertraten sie Opferfamilien der Loveparade-Katastrophe in Duisburg.
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