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Landeshauptstadt: Die Schnellsten am Schlauch

Beim „Löschangriff nass“ ging es um den Pro-Potsdam-Pokal und darum, den Regen zu überlisten

Stand:

Grube - „Nö“, sagt Uwe Wasmund von der Freiwilligen Feuerwehr Bornstedt, „an anderen Ausscheiden als dem Pro Potsdam Pokalwettkampf nehmen wir nicht teil. Es gibt auch so Einsätze genug.“ Für die Bornstedter sind das etwa 80 im Jahr. Erst eine Nacht vor dem „Löschangriff nass“, bei dem es am Samstag auf einer Wiese in Grube um die Wanderpokale für Männer-, Frauen- und Jugendmannschaften ging, mussten die Kameraden zu einem Wohnungsbrand ausrücken. Der erwies sich dann allerdings zum Glück als Lagerfeuer in einem Hof. 50 Aktive hat die Bornstedter FFW und es gibt nicht einmal Nachwuchssorgen wie bei den meisten anderen Wehren. Bei soviel Erwachsenen-Engagement sind eben auch die jungen Leute motiviert. Der jüngste „Feuerwehrmann“ in Potsdam ist übrigens erst acht Jahre alt. Der gehört aber zur Kiddy-Feuerwehr in Drewitz.

Bis die Jugendlichen 18 Jahre sind, dürfen sie noch nicht bei gefährlichen Einsätzen dabei sein, aber in der zweiten Reihe hat zum Beispiel Moritz (17) schon mal mit Hand angelegt, um eine Ölspur zu beseitigen oder bei Waldbränden außerhalb der Gefahrenzone für Ordnung zu sorgen. Darauf ist er stolz. Und schnell war er mit seiner Neufahrländer/Satzkorner Jugendmannschaft ebenfalls. In der standen übrigens auch Mädchen ihren Mann. Alle kamen über Familienmitglieder oder Kumpels zur FFW und es gefällt ihnen in der Gemeinschaft, in der man sich nützlich machen kann. „Ist doch besser, als irgendwo nur abzuhängen“, meint Lisa (16).

Beim von Pro Potsdam gestifteten Pokal ist Mitmachen aber Ehrensache und natürlich kann man auch erproben, wie gut man im Vergleich zu den anderen ist.

Der „Löschangriff nass“ wird jährlich von 15 Freiwilligen Feuerwehren (FFW) der Potsdamer Ortsteile ausgetragen und die Bornstedter haben dabei sehr oft die Nase vorn. Auch diesmal gingen gleich zwei der Wanderpokale in den nördlichen Stadtbezirk. Einen konnte Wasmund sogar für immer stolz nach Hause tragen. Nachdem ihn die Männermannschaft Bornstedt I zum dritten Mal in Folge gewonnen hat, gehört er ihr. Bei den Bornstedter Frauen bleibt der Pokal auch „in der Familie“, denn nur dieser Ortsteil hat es bisher zu zwei reinen Frauenmannschaften gebracht. Und die wechseln sich nun im Siegen ab. Diesmal waren die Einser schneller und legten 1 Minute und 6,6 Sekunden vor. Die Männer blieben mit 54,9 Sekunden darunter und am schnellsten waren die Jugendlichen aus Neu Fahrland/Satzkorn, die es in 45,3 Sekunden schafften, zwei Behälter mit zehn Litern Wasser zu füllen. Die dazu benötigten Geräte – eine Feuerlöschpumpe, die Schläuche und Stahlrohre – müssen nach dem Startschuss zusammengeschraubt und die Pumpe per Hand so bedient werden, damit sie das Wasser ansaugt. Das Wasser muss zielsicher eine Strecke von 60 (Jugendliche) beziehungsweise 90 Metern (Erwachsene) überwinden und im vorgesehenen Behälter landen. Neben dem Wettstreit miteinander, gab es auch noch einen mit dem Himmel, der mit dicken Wolken drohte. Diszipliniert wurde eine Stunde Wettkampfzeit eingespart. Als der Regenguss einsetzte, war das Feld schon geräumt. Hella Dittfeld

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