Landeshauptstadt: „Die Spielerei mit den Stäbchen“
Augenarzt Volker Rasch betreute die deutschen Sportler in Peking: An China gefiel ihm nicht nur das Essen
Stand:
Drei Wochen Olympia – der Potsdamer Augenspezialist Dr. Volker Rasch zieht nach seiner Rückkehr aus Peking ein positives Fazit von den Spielen in China: „Insgesamt war das schon grandios“, sagte er den PNN. Auch im Vergleich zu den Spielen in Turin und Athen, die Rasch bereits miterlebte, hätten die Chinesen „tolle Olympische Spiele“ organisiert. Rasch war zusammen mit drei Kollegen des Augen-Laser-Zentrums Potsdam, Petra Ryll, Elke Rasch und Grit Lehmann, nach Peking geflogen und betreute dort das deutsche Team.
Bis auf „kleinere Notfälle“ wie eine Bindehautentzündung oder einen Fremdkörper in der Hornhaut sei für die Sportler alles gut verlaufen, erklärt Rasch. Aber nicht nur aus medizinischer Sicht: „Es waren auch einige Medaillengewinner unter unseren Patienten“, freut sich der 58-jährige Arzt. Er kümmerte sich besonders um zehn deutsche Olympioniken, die sich bei ihm im Vorfeld einer Laseroperation der Hornhaut unterzogen hatten, etwa um eine Weit- oder Kurzsichtigkeit zu korrigieren. Darunter sind zum Beispiel die Potsdamer Geherin Melanie Seeger, Kanute Tim Wieskötter, der in Peking Silber holte, aber auch Kanu-Star und Olympia-Siegerin Fanny Fischer und Judoka Ole Bischof aus Reutlingen, der ebenfalls mit Gold ausgezeichnet wurde. „Das war eine Überraschung“, sagt Rasch.
Von China zeigte sich der Augenspezialist imponiert. Das Land hätte „einen Fortschritt gemacht, der für uns unfassbar ist“, erzählt er. Man müsse „anerkennen, was die Chinesen geschafft haben und nicht das Haar in der Suppe suchen“, sagt Rasch im Hinblick auf die Kritik an der Menschenrechtspolitik des Milliardenstaates.
Trotz eines straffen Arbeitstages konnte Rasch während des dreiwöchigen Aufenthalts auch einige Ausflüge in das Olympia-Gastgeberland unternehmen: So habe er beispielsweise den Lama-Tempel, den Kaiserpalast und die Große Mauer gesehen. „Auffällig war die durchgehende Freundlichkeit der Menschen“, berichtet der Arzt. Auch von der chinesischen Küche schwärmte Rasch: „Ich mag das, die Spielerei mit den Stäbchen genauso wie die relativ leichten Gerichte.“
Zurück in Potsdam bereitet er sich jetzt in der von ihm gegründeten Augenklinik in der Hans-Thoma-Straße schon auf den nächsten Einsatz vor. Denn bei den Winterspielen in Vancouver in anderthalb Jahren will Rasch wieder dabei sein: „So ist es geplant.“ Es wären seine vierten Olympischen Spiele. Jana Haase
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: