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Wunsch nach einem Zebra-Streifen vor der Schule: Potsdams Bürgermeister und Kämmerer Burkhard Exner (SPD) beantwortete gestern im Plenarsaal des Stadthauses die vielen Fragen der Kinder.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Die Stadtpolitiker von morgen

Das 5. Kinderforum tagte im Rathaus / Forderung nach einer sicheren Stadt

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Nein, ein Bett im Kornfeld wünschte sich keines der Kinder beim 5. Kinderforum am gestrigen Dienstag im Potsdamer Rathaus. Die Fragen und Wünsche der zahlreich erschienenen Sprösslinge im Alter von acht bis 12 Jahren bezogen sich auf das ganz reale Kinderleben in Potsdam: Ein Zebrastreifen vor der Schule, ein neuer Spielplatz im Wohngebiet oder weniger Hundekot auf Potsdams Wegen waren einige der Anliegen, die von den Kindern an Stadtpolitiker wie Bürgermeister Burkhard Exner herangetragen wurden.

Das Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendrings hatte im Vorfeld der Veranstaltung auf sechs Stadtteilversammlungen die Fragen der Kinder gesammelt. Schüler des Babelsberger Filmgymnasiums hielten diese Veranstaltungen mit der Kamera fest. Heraus kam dabei ein kleiner Film, der gestern an jenem Ort gezeigt wurde, an dem in Potsdam wichtige Entscheidungen getroffen werden – im Plenarsaal des Rathauses. Vertreter der Stadtverwaltung standen dort gestern den etwa 80 erschienenen Kindern Rede und Antwort. Dabei machte die Verwaltungsspitze dem Nachwuchs deutlich: Es ist oftmals gar nicht so einfach, das eigentlich Wünschenswerte auch tatsächlich umzusetzen: Mal ist die Stadtverwaltung gar nicht zuständig, ein andermal fehlt es am Geld. Und häufig sind es auch die Potsdamer Bürger selbst, die durch ihr eigenes Verhalten die Geschicke der Stadt zum Guten verändern könnten. So drehten sich viele Kinderwünsche um das Thema „Sicherheit für Fußgänger im Straßenverkehr“. Bernd Kahle, Bereichsleiter Stadt- und Verkehrsentwicklung, fragte die Kinder daraufhin zunächst: „Jetzt können sich mal alle diejenigen melden, deren Eltern ein Auto haben.“ Viele, viele Kinderhände reckten sich sogleich empor. Kahle riet den Kindern, sie sollten ihre Eltern dazu bringen, das Auto lieber immer mal stehen zu lassen.

Überhaupt war Sicherheit bei den Kindern ein angesagtes Thema: Manche wünschten sich mehr Polizei auf den Straßen, auch der Wunsch nach Erhalt der Babelsberger Polizeiwache stand auf der Kinderagenda. Jacob aus der Priesterweg-Grundschule forderte ganz konkret mehr Sheriffs für Drewitz, damit sie dort besser „die Verbrecher“ jagen könnten.

Über 200 Fragen und Wünsche hätten die Kinder auf den sechs Stadtteilversammlungen formuliert, sagte gestern Stephanie Pigorsch, Geschäftsführerin des Stadtjugendrings. Die Jugendeinrichtung unterhält das Kinder- und Jugendbüro, von dem das Kinderforum veranstaltet wurde. Ziel dieser Veranstaltung sei es, so Pigorsch, Vereinbarungen mit der Verwaltung zu treffen. In den vergangenen Jahren habe das Kinderforum einige konkrete Ergebnisse erbracht. So konnte das Forum Pigorsch zufolge Gestaltungsarbeiten in der Zeppelingrundschule und ein repariertes Fußballtor an der Kita „Baumschule“ in Potsdam-West als Erfolg für sich verbuchen.

Ungefähr 80 Kinder nahmen an der gestrigen Veranstaltung im Plenarsaal teil. Die diesjährige Auflage des Forums war eine Premiere, denn zum ersten Mal tagte die Nachwuchsversammlung im Potsdamer Rathaus. Auf die Frage, wer von den anwesenden Kindern später einmal Politiker werden möchte, gingen gestern übrigens auch einige Kinderhände in die Höhe.

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