Landeshauptstadt: Die Stelen stehen

Es gibt auch eine 89-Generation, sagte Johanna Wanka (CDU). In Ost und West. Eine Generation, die für die Deutsche Einheit gekämpft hat. Gestern hat Brandenburgs Wissenschaftsministerin die Ausstellung „Spurensuche Ost: Revolution in Potsdam“ eröffnet – dabei stehen an insgesamt 15 Orten in der Stadt Stelen mit Hinweisen auf die Ereignisse der friedlichen Revolution 1989. Vor allem der Zugang zu dem Thema gefällt Wanka, denn Zeitzeugen geben persönliche Eindrücke von ihrer Sicht auf die Geschichte wieder.

Es ist eine weitere Erinnerung an den 20. Jahrestages des Mauerfalls, der mit einem Brückenfest am 9. November an der Glienicker Brücke groß gefeiert werden soll. Als „Erinnerungskultur zum Anfassen“ bezeichnete Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die neue Ausstellung. Darin sei für jeden nachvollziehbar dargestellt, was sich vor 20 Jahren an den jeweiligen Orten ereignet hat. Dies sei für jene Menschen wichtig, die den Umbruch nicht hautnah miterlebt haben. So für ihn, der aus den alten Bundesländern stammt, oder für Kinder und Jugendliche, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren waren. Die Ausstellung selbst soll nun bis zum 29. Oktober 2010 an den öffentlichen Orten zu sehen sein.

Auf Info-Stelen an den Originalschauplätzen werden unter anderem die Nikolaikirche als Ausgangsort der Montagsdemos, das ehemalige Stasi-Gefängnis in der Lindenstraße, die Mauer im Neuen Garten und die frühere innerdeutsche Grenze an der Glienicker Brücke vorgestellt. Die Idee dazu hatten Stefanie Wahl und der Potsdamer Alfred Ecke, als wissenschaftlicher Berater stand Hans-Hermann Hertle vom Zentrum für Zeithistorische Forschung bereit. Jakobs nannte das Projekt eine „weitere Attraktion, an der die Geschichte nicht nur allgemein, sondern anhand von persönlichen Beispielen aufgegriffen worden ist“. jab